C.R.A.Z.Y. - Verrücktes Leben

Kanada, 2005

FilmTragikomödie

Ein Film über ein vorsichtiges Coming-Out und übers Erwachsenwerden und vor allem eine wunderbare Zeitreise in die 70er.

Min.127

Start09/22/2006

Am Heiligen Abend 1960 erblickt Zac das Licht der Welt. Für seine Mutter kann dies nur eines bedeuten: Ihr Sohn ist etwas ganz Besonderes. Wie besonders, erfährt sie erst viele Jahre später. Er schminkt sich mit Kajal, singt David-Bowie-Songs vor dem Spiegel und schwärmt für den Freund seiner Cousine. Es ist nicht zu übersehen: Zac, den seine Mutter für einen Wunderheiler hält, ist homosexuell. Und obwohl es nicht zu leugnen ist, leugnen es alle - auch Zac. Zac träumt von Rebellion und Freiheit und sucht doch die vor allem die Anerkennung seines Vaters...

KRITIK
"C.r.a.z.y" - so heißt auch der Song von Patsy Cline, der sich programmatisch durch Zac's Erwachsenwerden zieht. C.r.a.z.y empfindet es Zac, wenn beim Anblick gleichaltriger Jungs sein Hormonhaushalt in Wallung kommt, wenn er mit Ziggy Stardust-Make Up zu Bowie Songs tanzt - und C.r.a.z.y vor Wut war auch sein Vater, als die gleichnamige Schellack zu Bruch ging.

Aufgewachsen in einem sehr religiösen Haushalt der 1960er, wendet sich Zac mit seinen Problemen gerne an Gott. Seine Angst davor nicht "normal" zu sein, lässt ihn zum fleißigen Kirchgänger werden. Doch der Respekt vor Gott schwindet, die Gefühle für Männer wachsen. In Zac's Phantasie singt der Kirchenchor "Sympathy for the Devil" und diese Vorstellung lässt ihn ein weiteres Weihnachtsfest, was zu gleich sein Geburtstag ist, mit der Familie überstehen.

Zac weiß, dass sein Vater heimlich enttäuscht von ihm ist. Um ihm zu zeigen, dass er ein richtiger Mann ist prügelt und raucht er. Doch die Befriedigung bleibt aus. Viel schöner ist es doch bekifft zu Pink Floyd wegzudriften.

Die Jahre von 1960 bis 1980 sind für Zac geprägt vom täglichen Kampf mit seinem älteren Bruder, ein Rocker bis aufs Blut mit süchtigmachenden Substanzen in eben diesem, sexuelle Leidenschaft vorgaukelnd für seine Freundin, und das richtige Einsetzen seiner "Gabe". Ist doch seine Mutter fest davon überzeugt er besäße heilende Kräfte, da er am Heiligen Abend geboren wurde.

Wie der junge Mann auf dem steinigen Pfad der Erkenntnis seinen Weg findet, zeigt der Film in pop-bunten Bildern. Der Soundtrack dazu orientiert sich ganz klar an den Songs der 50er bis 70er Jahre und ist dementsprechend mitreißend.

Auch wenn der Humor in dieser liebevollen Erzählung nicht zu kurz kommt, bleibt immer noch Raum für die Schattenseiten des (Familien-)Lebens. Denn auch wenn das Oberhaupt der Familie gerne und oft seine Karaokefähigkeit zu Charles Aznavour unter Beweis stellt, es geht auch ernsthafter. Zum Beispiel mit Pink Floyd und "The Dark Side Of The Moon". Auch ein programmatischer Titel für Zac?

(Judith Gruber)

IMDb: 8

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