Nora (1944)
D, 1944
Henrik Ibsens Drama "Nora oder Ein Puppenheim", das vom Ausbruch einer Frau aus einengenden Konventionen erzählt, verfilmt als Ufa-Produktion während der NS-Zeit, ist an sich bereits eine spannende Grundkonstellation.
Min.101
"Zu Hause, bei Papa, wurde ich wie eine kleine Puppe behandelt, hier wie eine große", klagt die Protagonistin; "und die Kinder wiederum waren meine Puppen. Ich war recht vergnügt, wenn du mit mir spieltest, so wie die Kinder vergnügt waren, wenn ich mit ihnen spielte. Das war unsere Ehe, Torvald." - Mit einem "Das müssen Sie spielen" bot Harald Braun die von vielen Schauspielerinnen begehrte Rolle Luise Ullrich an. Im Jahr der Dreharbeiten wurde ihre Tochter Gabriela geboren. Als Paradoxon schildert Ullrich den Umstand, dass sie in jener Zeit dieselben Umstände, denen Nora zu entfliehen versucht, für ihre junge Familie als durchaus erstrebenswert empfand. Allerdings nicht ohne sich ihre als Filmschauspielerin privilegierte Situation einzugestehen, die solche Emanzipationskämpfe vermeidbar macht: "Ein gleichwertiger Mensch war ich schon vorher gewesen."
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Schauspieler: Luise Ullrich, Viktor Staal, Gustav Diessl, Franziska Kinz, Ursula Herking, Bruno Hübne
Regie: Harald Braun
Kamera: Franz Weihmayr
Autor: Harald Braun, Jacob Gleis frei nach dem Bühnenstück Ein Puppenheim von Henrik Ibsen
Musik: Mark Lothar