Outrage

USA, 2009

FilmIndependent

Min.87

Vor wenigen Jahren untersuchte der amerikanische Dokumentarist Kirby Dick jene Methoden, mit welchen die Motion Picture Association of America (MPAA) ihr einigermaßen undurchschaubares System bei der Altersklassifizierung von Filmen anwendet. In This Film Is Not Yet Rated ging es nicht nur um die bewertungskonform erlaubte Darstellung von Gewalt, sondern natürlich auch von Sex. In Outrage bleibt Dick seiner Methode der Enthüllung treu. Doch diesmal stellt er sich auf die Seite der Porträtierten - in diesem Fall jener konservativer US-Politiker, die aufgrund ihres öffentlichen Amtes zwar traditionelle Familienwerte hochhalten, ihre Homosexualität aber verleugnen müssen. Outrage beginnt wie ein Krimi mit einer Tonbandaufnahme einer Polizeibefragung, aufgenommen von einem Undercover-Polizisten in einer Herren-Toilette. Zu hören ist der republikanische Abgeordnete Larry Craig, doch die entscheidende Frage ist nicht, was hier soeben geschehen ist, sondern: Was veranlasst eigentlich Menschen, gegen die Interessen einer Gruppe zu handeln, der sie selbst angehören? Kirby Dick montiert in der Folge Ausschnitte aus Fernsehnachrichten und Inter­views mit knapp vierzig Betroffenen zu einer beeindruckenden, verstörenden Dokumentation, in der Politiker, Journalisten und Aktivisten zu Wort kommen. Doch wer aufgeregt darauf wartet, Namen genannt zu bekommen, wird enttäuscht: Denn dafür interessiert sich Outrage nicht. (...) Das eigentlich Überraschende an diesem Film ist seine Traurigkeit: «Ich kannte Mitglieder im Kongress», so die Aktivistin Elizabeth Birch, «die weinten, weil sie nicht mehr weiter wussten.» Ein bedeutender Moment in einem bedeutenden Film. (Kenneth Turan)
(Text: Viennale 2009)

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