Rammbock

D, 2010

FilmDramaHorror

Immer mehr Menschen scheinen sich in Berlin mit einem schrecklichen Virus infiziert zu haben: Die Zombies kommen auch in Deutschland!

Min.63

Start09/10/2010

Ein schreckliches Virus vermehrt sich im Norden Europas in rasantem Tempo - die daran Erkrankten werden zu wütenden Bestien. Chaotische Zustände machen sich breit. Aus Angst vor Ansteckung und aggressiven Übergriffen verbarrikadieren sich die noch Gesunden oder flüchten an vermeintlich sichere Orte. Genau zu diesem Zeitpunkt trifft der 35-jährige Michael in Berlin ein, um seine Liebe, seine Ex-Freundin Gabi zu besuchen. Einmal angekommen, bugsiert das Schicksal den 15-jährigen Harper in seine Obhut. Gegenseitig beschützen sie sich und andere vor tobenden Befallenenc und während die Stadt im Chaos versinkt, fehlt von Gabi jede Spur.

KRITIK

In einem kleinen Berliner Hinterhof vollzieht sich Hochbedeutsames für die deutschsprachige Filmwelt: endlich sind die Zombies auch in Mitteleuropa angekommen und wüten entsprechend tobsüchtig. Der Begriff Zombie wird allerdings in Marvin Krens kompaktem Kammerspiel (Laufzeit: 63 Minuten) niemals erwähnt, sondern die betreffenden Menschen fungieren als "Die Befallenen", da hier ein Virus im Spiel ist, der nach Ausschüttung von Adrenalin zur Verwandlung in blutrünstige hyperaktive Bestien führt. Wahrscheinlich ist er 28 Tage früher auf den britischen Inseln ausgebrochen, wo er von Danny Boyle gezüchtet wurde. Wie dem auch sei, Hauptsache er wirkt - und das tut er auf erstaunlich effektvolle Weise!

Michael Fuith, als Österreicher im hohen Norden, der "seiner Gabi" persönlich den Wohnungsschlüssel retournieren möchte, scheint dank Hader-hafter Lakonik gar nicht zur Risikogruppe zu gehören, da man ihm keinen Temperamentausbruch zutrauen würde. Meistens hat er die Ruhe weg und wird zur treibenden Kraft im Ersinnen von Auswegen aus der Misere.

Regisseur Kren benötigt bloß ein Minimum an Blut (von richtigen Splatter-Effekten und Gore-Gräueln ganz zu schweigen) und hält den Spannungs-Level dennoch in konstanter Höhe.

Nicht nur, wenn wir uns gerade über den Dächern der Stadt befinden, sondern auch bei Interaktionen von Fenster zu Fenster oder einer klaustrophobischen Tour de Force quer durchs Wohnhaus mit vielen dunklen Zimmer- + Treppenfluchten, Notausstiegen und Durchbrüchen (der titelgebende Rammbock ist nämlich auch ganz wörtlich zu verstehen, als improvisiert zusammengebasteltes Gerät zum Durchstoßen einer Zimmerwand).

Zwischen Wohnküchen-Mief, Mülltonnen-Tristesse und Menschheits-Wahnsinn setzt sich zuletzt auf verquere Weise sogar die Liebe durch und sorgt für ein beklemmend-berührendes Happy End, das selbst einen Untoten zu Tränen rühren müsste.


franco schedl

IMDb: 6.4

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