Estamira

Brasilien, 2004

FilmDokumentation

Min.115

Estamira ist 63 Jahre alt und leidet an Schizophrenie. Zwanzig Jahre lang überlebte sie, indem sie in der Müllhalde von Jardim Gramacho in der Nähe von Rio de Janeiro wühlte. Marcos Prado folgte ihr für seinen Dokumentarfilm ab dem Jahr 2000, jenem Jahr, in dem eine Behandlung in einer psychiatrischen Anstalt begann. Doch neben jenen Momenten, in denen sie in Wahnvorstellungen, Obsessionen und assoziativen Sätzen verloren scheint, hat Estamira immer auch ruhige Momente von Klarheit. In diesen erfahren wir mehr über ihre Vergangenheit: Sie hat Kinder und Enkelkinder, aber die tragischen und traumatischen Ereignisse lassen sich nicht von den Ursprüngen ihrer Krankheit trennen. Auch ihre Kinder sind machtlos, sie davon abzuhalten, immer wieder zur Müllhalde zurückzukehren. Dort, unter den anderen Aussteigern in diesem apokalyptischen Szenario von Kameramann Leandro Lima in ominösem Schwarzweiß gefilmt , scheint sie um einiges zufriedener als in der Gesellschaft ihrer Kinder, mit denen sie über Religion streitet. In ihren psychotischen Wahnvorstellungen hat Estamira faszinierende Ideen über den Zustand der Welt und der bösen Rolle, die Gott spielt Gedanken, die ihre religiösen Kinder ganz und gar nicht mit ihr teilen. Diese einzigartigen psychotischen Eindrücke formen ein faszinierendes Spiegelbild einer apokalyptischen Wirklichkeit. (Gerwin Tamsma)

(Text: Viennale 2005)

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