Keine Donau. Kurt Kren und seine Filme

A, 1988

FilmDokumentation

Min.55

Kunst-Stücke / 2.12.1988 Eine Produktion des ORF hergestellt von Interspot Film Wien Kurt Kren zählt zu einem der bedeutendsten Vertreter der internationalen Avantgardeszene. Besonders mit der Kurzschnitt- und Reihentechnik erregte er internationales Aufsehen und prägte ganz wesentlich den so genannten strukturellen Film. Der Lebenslauf Krens steht aber auch geradezu paradigmatisch für eine österreichische Künstler-Biografie. 1929 in Wien geboren, sein Vater Jude und seine Mutter Deutsche, wurde er im Zuge der «Kindertransporte» 1939 nach Rotterdam geschickt, wo er die Schule besuchte und erst 1947 wieder nach Wien zurückkehren konnte. Als eine Form der «Wiedergutmachung» bekam sein Vater die Möglichkeit, ihm noch im selben Jahr eine Stelle bei der Österreichischen Nationalbank zu besorgen. Daneben begann er Filme zu drehen. Nach Experimenten auf 8mm fing er an, seine Werkperioden systematisch durchzunummerieren, und fortlaufende Nummern und Jahreszahlen wurden Teil seiner Filmtitel. Nach zahlreichen Kollaborationen mit Otto Mühl und Günter Brus - dessen Aktionen durch die Montage Krens eine gewisse Radikalisierung erfahren haben, was auch mehrere österreichische Kopieranstalten veranlasste, die Filmentwicklung zu verweigern - reiste Kren 1968 das erste Mal nach Amerika. Diese Reise, so Kren später, führte ihm die Schizophrenie seiner Beamtenlaufbahn vor Augen, und nach einer heftigen Medienhetze im Rahmen der so genannten Uniferkelei in Wien kündigte Kren seinen Job bei der Bank. 20 Jahre später lebt Kurt Kren in Houston, Texas, wo er von 1981-1989, nach zahlreichen Vorführungen in Museen, Galerien und Universitäten und einem sehr kargen, nomadischen Leben, als Museumwärter arbeitet. Hier setzt Hans Scheugl an. Er zeigt Kren bei seiner monotonen Tätigkeit, im Auto und in amerikanischen Restaurants, wo er still aus seinem Leben erzählt. Gesprächig, aber stets bescheiden wirkt Kren, wenn er in behutsam inszenierten Interviews über seine Filme spricht, die zahlreich eingespielt werden. Scheugl zeichnet mit Keine Donau das freundschaftliche Bild eines Künstlers und Weggefährten, der 1989 nach Österreich zurückkehrte, wo er 1998 mit 69 Jahren starb. (ds)

(Text: Viennale 2005)

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