La Espera

Uruguay, 2002

FilmIndependentAvantgarde

Min.65

La espera fokussiert auf eine ambivalente Mutter-Tochter-Beziehung, der Titel des Films bezieht sich möglicherweise auf die Wartezeit der besonderen Art jene vor dem Tod. Die junge Frau arbeitet tagsüber an ihrer Nähmaschine in einem kleinen Betrieb und kehrt abends in ihr Apartment zurück, um sich um ihre aufbrausende, jammernde, Besitz Ergreifende und vor allem bettlägerige Mutter zu kümmern. Der Film erspart uns keinerlei Details dessen, was es bedeutet, sich um eine ältere Person zu sorgen, und zeigt die Tochter, wie sie ihrer Mutter bei den unangenehmsten physischen Aufgaben helfen muss. In dieser schwierigen Situation kämpft das Mädchen um ein unabhängiges Leben: Sie hat einen Freund, der in einer Gärtnerei arbeitet, und das Wachsen der Blumen bildet für sie den Kontrast zum Sterben im Apartment. Diese Beschreibung mag vielleicht den Eindruck eines deprimierenden realistischen Dramas geben, doch Garay ist weit davon entfernt, ein tristes, sozialrealistisches Bild der jungen Frau und ihrer Mutter zu zeichnen. Vielmehr hat einen malerischen Blick, der sich gleich von Beginn an beim Betrachter aufdrängt. Der Film beginnt mit nahezu abstrakten Mustern von Fenstern und Balkonen, die die Fassade des Gebäudes bilden. Dieses Motiv kehrt den gesamten Film über wieder, bildet einen roten Faden und wird schließlich in einer Sequenz von den verschiedenen Bildern am Grab der Mutter reflektiert. Die Innenaufnahmen sind ebenfalls behutsam und fantasievoll komponiert, wobei Aldo Garay oft «leere Aufnahmen» verwendet, die an Ozu erinnern, und lange, ruhige Einstellungen, die den Titel des Films heraufbeschwören. Inspiriert von einem anderen japanischen Meister, Mizoguchi, arbeitet er mit Halbtotalen und hält diskrete Distanz zu den emotionalen Momenten, wenn die Mutter die Hände nach der Tochter ausstreckt. Oder eine durch ein Fenster gefilmte Szene, die den Streit der Liebenden festhält, die von den Fensterscheiben voneinander getrennt werden. Garays Debüt ist ohne Zweifel ein weiterer Beweis für die Reichhaltigkeit des derzeitigen süd- und zentralamerikanischen Kinos. (Ronald Bergan)

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