Letters Not About Love

USA, 1998

Film

Letters NotAboutLove ist eine Anomalie in seinem Genre: Keine sprechenden Köpfe, keine Experten, keine Zeugen, kein bestimmtes Thema, das angesprochen, kein Rätsel, das aufgedeckt wird. Tatsächlich stellt die Filmemacherin JackiOchs auch niemandem je eine Frage. Der Film ist um die fünf Jahre anhaltende Korrespon- denz zweier bekannter Dichter herum strukturiert: der Amerikanerin Lyn Hejinian und des Ukrainers Arkadij Dragomoshczenko. Das einzige, worum Ochs die beiden zu Anfang bat, war, in ihren Briefen über bestimmte Worte ("Buch", "Armut", "Gewalt" usw.) zu reflektieren. Sie benützt Teile dieser Briefe (gelesen von Victor Nord und Lili Taylor) als Voiceover für Material, das sie in den USA und in der ehemaligen Sowjet- union gedreht hat. Das Resultat ist die seltene Vereinigung des Privaten mit dem Politischen - eine Politik der Intimität. Während die ersten Briefe noch etwas zögerlich und bisweilen prätentiös sind (so als wollte jeder den anderen mit blumigen Aus- drücken und sozialer Einsicht beeindrucken oder übertrumpfen), sind die späteren von einer solchen Größe, daß sie einander anerkennen, miteinander tanzen und sich umeinander drehen. Es mögen tatsächlich Briefe "nicht über die Liebe" sein, aber sie zeigen eine Liebesbeziehung der Worte, und das ist die Wurzel des ansteckenden Reizes dieses Films. Ochs' Bilder sind mit leichter Hand gedreht und untermalen die Einsichten und Bedeutungen der Worte. Dies ist eine wahrhaftige und buchstäbliche Fusion von Kino und Poesie. (Jerry Johnson)Text: Viennale 98

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