Moving Stories & Artist in Residence Hund & Horn

Film

-MOVING STORIES -GUARDARE SE STESSI GUARDARSI -UNDER THE CENTIPEDE SUN -UNTITLED -OCEANUS -APNOE

Moving Stories
Candice Breitz
SA/DE 2010
Fünfzehn Kinder (zwischen 11 und 16 Jahren) aus einer Schule in den Randbezirken von Mumbai wurden eingeladen, sich einen Bollywood-Film anzusehen, in dem ein Kind eine tragende Rolle spielt. Dann wurden sie einzeln aufgefordert, das fiktive Kind aus dem Film zu beschreiben. Die fünfzehn in Moving Stories porträtierten Kinder geben vielfältige Einblicke in die Rolle, die "das Kind" (als Filmfigur und Zuseher) im Mainstream-Kino Indiens spielt.

Guardare se stessi guardarsi
Nicolò Massazza, Lacopo Bedogni
IT 2010
Guardare se stessi guardarsi ist eine Multi-Monitor-Videoinstallation, in deren Fokus die Beziehung zwischen Bild und Ton steht. Die Kamera verweilt auf einem Klavier, das in einer aufgelassenen Fabrik zurückblieb. Plötzlich wird es von mehreren Schüssen getroffen. Auf einem anderen Bildschirm vermitteln Bilder weiblicher Hände, die dem zerstörten Instrument melancholische Melodien abringen wollen, eine Atmosphäre von Gewalt und Ohnmacht. Auf dem dritten und kleinsten Bildschirm sind eindrucksvolle Bilder von Wölfen in ihrer natürlichen Umgebung zu sehen.

Under the Centipede sun
Mihai Grecu
RO 2010
Porträt eines Niemandslandes: Verheerte Landschaften zeigen Spuren eines Krieges. In das Gedächtnis dieser Orte eingebrannt, erscheint dieser unbekannte Krieg wie ein Dämon aus der Vergangenheit, der überall seine Spuren zurückließ und postdestruktive Skulpturen schuf. Nirgendwo kämpfende Menschen, nur Maschinen; manche ausrangiert und stillgelegt, Narben in der Landschaft gleich, andere in eine mysteriöse Choreografie eingebunden. Das postdestruktive Theater findet in einer Landschaft statt, die - schön und trostlos zugleich - nicht von dieser Welt zu sein scheint: Die geografischen Gegebenheiten verändern sich, verschmelzen mit einer künstlichen posttraumatischen Topografie.

Untitled
Nicolas Provost
BE 2010
Der neue Kurzfilm von Nicolas Provost besteht zur Gänze aus Archivmaterial, das im Allgemeinen schlicht zur Illustration eingesetzt wird. Provost will zeigen, dass es auch ästhetischen filmischen Wert haben und eine Geschichte erzählen kann. Der Film beginnt mit einem Dialog im Off zwischen einem jungen Paar, das zu einem romantischen Abenteuer aufbrechen will. Provost erzählt die Geschichte der beiden allein durch Archivmaterial, indem er Außenaufnahmen einer Boeing zeigt, die auf einen Sonnenuntergang zufliegt.

Oceanus
Paweł Janicki
PL 2010
Oceanus ist eine Installation, die, basierend auf einem offenen Szenario und einer vom Künstler entwickelten Authoring-Software, eine interaktive Narration ermöglicht. Die Arbeit nimmt Bezug auf die Schifffahrt. Begriffe wie Kursbestimmung und Segeln werden in die Medienumgebung transponiert und als Metaphern eingesetzt, die den Kurs der Installation bestimmen. Sie ermöglichen eine Reise durch das Universum von Oceanus und schaffen eine natürliche Koexistenz zwischen der linearen Erzählstruktur, die mit sequentiellen Abläufen verbunden ist, und der interaktiven Narration, für die auf Wahlmöglichkeiten und generativen Prozessen basierende, veränderliche Strukturen kennzeichnend sind.

APNOE
Harald Hund, Paul Horn
2011
Apnoe beschreibt vordergründig den Tagesablauf einer Familie. Die Protagonisten haben jedoch erhebliche Probleme bei der Bewältigung ihres Alltags. Ihre Handlungen scheinen nicht zielgerichtet, sie wirken absurd. Zudem läuft alles in (alb-)traumartig langsamer Geschwindigkeit ab. Nach kurzer Zeit erschließt sich für den Betrachter der Grund dieses Umstands. Gegenstände entgleiten ihren Benutzern oder machen sich selbstständig. Flüssigkeiten vermischen sich mit dem umgebenden Wasser, aus der Dusche kommt Luft statt Wasser. Mit Schwerelosigkeit konfrontiert, gerät das Familiengefüge ins Wanken und die hierarchische Struktur beginnt sich aufzulösen. Tapfer versuchen Vater und Mutter wie gewohnt weiter zu machen. Apnoe ist dritter Teil einer "Schwerkrafttrilogie", der die Filme Tomatenköpfe und Dropping Furniture fortsetzt. In ihren Filmen führen Hund & Horn lustvoll und ironisch räumliche Verhältnisse und die Vorstellung von Normalität ad absurdum. Dabei werden Menschen in eine scheinbar alltägliche Ausgangssituation gesetzt, jedoch unter besonderen gravitätischen Vorzeichen. Tomatenköpfe bietet einen absurden Einblick in den Alltag eines rotgesichtigen Paares in einer auf den Kopf gestellten Welt. Aus dieser frühen Arbeit (mit Karo Meiberger) hat sich später die Idee für Dropping Furniture (2008) entwickelt. Hier bilden zwei anfangs leere Zimmer den Schauplatz für eine Choreografie herab fallender Möbel. In Slow Motion wohnen wir dem vandalistischen Akt der Zerstörung einer Wohnung bei. Begleitet von viel dumpfem Hall zerschellen Kronleuchter, Sofa, Sessel eines altmodischen, spießigen Wohnzimmers am Boden. Der Film zeichnet ein symbolisches Bild für den Verlust einer Existenz. Das Thema eines Daseins unter erschwerten Bedingungen wird in Apnoe ("Atemstillstand") variiert. Die Familie hat Schwierigkeiten, Luft zu bekommen - metaphorisch wie real. Wie in einem Aquarium können die Protagonisten gleich exotischen Fischen betrachtet werden, die sich - in ihrem Lebensraum eingeschlossen - den ganzen Tag mit sich selbst beschäftigen. Harald Hund und Julia Stoff (Kuratorin OK)

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