VIS 13: Fiction & Documentary 1 - We Can't Cry Much Louder Than This

FilmKurzfilm

Min.77

Das Aufbrechen von Grenzen und deren Überschreitung, die individuelle Suche nach einer Sprache, um den eigenen Gefühlen und Gedanken Ausdruck zu verleihen, wird in den fünf Kurzfilmen dieses Programms thematisiert. Mal sind es die lauten Töne, mal die leisen, kaum wahrnehmbaren, die die Bedürfnisse, Sehnsüchte und Wünsche der Figuren erahnen lassen. Der geografische Querschnitt spiegelt die Parallelität von Lebenswelten wieder, die unabhängig von Ländergrenzen oder Kontinenten in sich eine Einheit tragen. Aus der Perspektive des einzelnen Menschen innerhalb der Masse wird anhand von bunten oder monochromen, von animierten, dokumentarischen oder realen Bilderwelten der Versuch des Ausbruchs gewagt und der Wille nach Veränderung behauptet.

Trespass
Österreich / 2012 / 11 min / kein Dialog
Es ist das Eindringen in die Außenwelt, eine Grenzüberschreitung zwischen Mensch und Welt, Subjekt und Objekt. Der Regisseur als Avatar begibt sich auf eine Weltreise in den eigenen vier Wänden. Während der Hintergrund kontinuierlich seine Bilder, Farbe und Materialität wechselt, bleibt der Körper die einzige Konstante im Film. Statt sich selbst nimmt der Protagonist das ferne Außen wahr, bis es am Ende zur Kehrtwende kommt und das eigene Blut spürbar wird. Die Realanimation beeindruckt durch technische Finesse - ein Spiel mit Bedeutungsträgern, die im Anderen das Eigene erkennen lässt.
Regie: Paul Wenninger, Produktion: Kabinett Ad Co, Gabriele Kranzelbinder, Paul Wenninger, Kamera: Nik Hummer, Paul Wenninger, Cast: Paul Wenninger, Michael Dornhauser, Rotraud Kern u.a., Musik: Nik Hummer, Michael Moser

Adrift
Belgien, Kolumbien / 2012 / 9 min / Swahili mit engl. UT / Österreich Premiere
Das Porträt eines jungen Migranten, der in seiner neuen Umgebung wohl oder übel zurechtkommen muss: Vertrieben aus seiner Heimat Uganda, findet er sich als Hilfsarbeiter im kalten Norden wieder. Kälte und Isolation prägen sein neues Leben, die Arbeit am Bau reicht kaum zur finanziellen Absicherung, sein Kindheitstraum, Sänger zu werden, scheint in so weiter Ferne wie die Chance, in der schneebedeckten Umgebung der Polarlichter etwas Ruhe und Zufriedenheit zu finden. Eindringliche Bilder und die Offenheit des Protagonisten zeichnen Frederik Jan Depickeres Kurzbiographie aus.
Regie: Frederik Jan Depickere, Produktion: Daniel De Valck Cast: Sharman Simu, Musik: Frederik Jan Depickere

Le jour a vaincu la nuit
The Day Has Conquered The Night
Frankreich / 2012 / 29 min / Französisch mit engl. UT / Österreich Premiere
In einem Gefängnis in Orléans erzählen zehn Häftlinge erstmals von ihren Träumen und Alpträumen, Hoffnungen und Ängsten, die sie von der Nacht in den Tag hinein verfolgen. Freiheit, Liebe und eine zweite Chance sind die Themen, die aufgrund einer dichten Figurenbeschreibung aus den starren Tableaus lebendige Dialoge mit der Kamera werden lassen. Eine bemerkenswerte Porträtserie, unterfüttert mit der Musik von Xavier Thiebault, die zeigt, dass für den Ausdruck der eigenen Gefühle die Musik der Sprache (oder die Sprache der Musik) manchmal geeigneter ist als das gesprochene Wort.
Regie: Jean-Gabriel Périot, Produktion: Cécile Lestrade, Kamera: Denis Gravouil, Musik: Xavier Thibault, Gérald Kurdian

The Mass of Men
Großbritannien / 2012 / 17 min / Englisch / Österreich Premiere
Straffe Regeln bestimmen unsere Gesellschaft. Vor allem die Bürokratie am Arbeitsmarkt zwängt Menschen wie dem 55-jährigen Richard ein enges Korsett auf, aus dem es schwer ist auszubrechen und in dem Erfolgserlebnisse selten sind. Seine Betreuerin im Londoner Jobcenter hat scheinbar keine Wahl, als nach den peniblen Bestimmungen des Systems zu handeln, und wird zur Zielscheibe für Schuldzuweisungen und den Hass ihrer Klienten. Gabriel Gauchet inszeniert eine Situation direkt aus dem tristen Alltag vieler Jobsuchender. Gefüllt mit Frust, der zu verzweifelten Taten führen kann.
Regie: Gabriel Gauchet, Drehbuch: Gabriel Gauchet, Rungano Nyoni, Produktion: Emily Morgan, Cast: Peter Faulkner, Jane McDowell, Graham Bohea, Dominic Kinnaird, Musik: Matthew Kelly

I Can't Cry Much Louder Than This
Österreich / 2012 / 11 min / Englisch mit engl. UT
Menschenmeere, Flammenmeere, Wüstenmeere: Um seiner Sprachlosigkeit der Welt gegenüber Ausdruck zu verleihen, montiert Robert Cambrinus schrille Medienbilder aus den BBC-Archiven und lässt sein Autoren-Ich mit Hilfe von Untertiteln dazu sprechen. In mehreren Kapiteln erzählt dieses Ich von der Subjektivität, die mit jeder geäußerten Betrachtung einhergeht und so im Stande ist, die gewohnten Beziehungen von Bild und Text aufzubrechen: "I see things differently". Eine essayistische Suche nach Haltung in einer Zeit, in der man schnell den Überblick verliert.
Regie: Robert Cambrinus, Produktion: Robert Stokvis, Musik: Thalija, Sound Design: Kurt Strohmeier, Schnitt: Nathan Cubitt

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