Xiao Li Zi / Survival Song

China, 2008

FilmDokumentation

Min.90

Unter den jüngeren Protestfilmen gegen die chinesische Regierung, welche die Bauernschaft im Namen der Moderne opfert, ist Survival Song einer der schönsten und ausgereiftesten. Statt des zu trauriger Berühmtheit gekommenen und breit dokumentierten Drei-Schluchten-Staudamms wählt Yu Guangyi die Region des Changbai-Gebirges an der Grenze zu Nordkorea. Hier hat der Bau eines Reservoirs für die Trinkwasserversorgung der benachbarten Riesenstadt die Bauern vertrieben. Fünfzehn Kilometer von der Baustelle entfernt leistet nur noch ein Paar Widerstand. Nach dem Verlust seiner Stelle als Förster ist Han mit seiner Frau in eine verlassene Hütte gezogen, die er seit vier Jahren zusammenflickt. Wildern, Maisanbau auf den umliegenden Feldern sowie eine kleine Ziegenzucht reichen knapp aus, das Paar zu ernähren. Die bescheidenen Ersparnisse dienen dazu, das Studium ihrer Tochter in der Stadt zu finanzieren. Eine prekäre Situation, die sich mit der Rückkehr von Hans Bruder weiter zuspitzt, der ein halbes Jahr zuvor mit einer Ziege zu einer geisteskranken Frau geflohen ist. Nun wird er in einen Schuppen abgeschoben, muss Drecks­arbeit verrichten und sich mit Essensresten zufrieden geben. Mit präzisem Realismus schildert Survival Song ein echtes Drama: das Auseinanderbrechen einer zum Schweigen verdammten und zwischen Nationalgefühl und abgrundtiefem Hass auf die Regierung gespaltenen Familie. (Barbara Levendangeur)

(Text: Viennale 2009)

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