Zai yiqi de Shiguang (Wellspring)

China, 2002

FilmDokumentation

Min.49

Durch Sauerstoffmangel während der Geburt leidet Lei Yiguan an zerebraler Lähmung. Den Eltern fehlt es an Geld für eine Operation, dem Großvater an Entschlusskraft, dafür seine Kühe zu verkaufen. Die sechs Monate, in denen Sha Qing das Leben des kleinen Jungen und seiner unendlich liebevollen und verzweifelten Eltern filmt, sind ein kinematographisches Requiem. Der Weg in den Tod entwickelt sich leise und nüchtern im Vergleich zum emotionalen Zentrum des Films: der großen unspektakulären Zärtlichkeit des Vaters. Eine der Stärken des Films besteht gerade in seiner Nüchternheit im Umgang mit den Tatsachen. Auf jegliches Mitleid verzichtend, erzählt Wellspring vor allem von Liebe: Die Familienangehörigen schenken dem behinderten Kind ihre grenzenlose Zuneigung, und auch wenn der Junge nicht sprechen kann, so kommuniziert er doch intensiv mit ihnen, obwohl sein gesundheitlicher Verfall Tag für Tag sichtbarer wird. Mit dem Fuß klopft Lei an seinen metallenen Rollstuhl, um sich seiner Familie mitzuteilen. Die Worte werden spärlicher, als ob alles schon gesagt worden wäre; die Kamera konzentriert sich auf die in Helldunkel gehaltenen Gesichter. Jene Sequenzen, in denen die Eltern sich bei ihrer täglichen Arbeit ablösen, um den gelähmten Sohn in den Armen zu halten, gehören denn auch zu den ergreifendsten des Films. «Wenn ich dich mit meinem magischen Fächer berühre, wirst du wieder gesund», beschwört das Mädchen den Bruder, während der Vater in einer letzten poetischen Handlung Rosen pflücken geht, um damit das Bett seines Sohnes zu schmücken. (Sophie Guyot) Im Laufe der Dreharbeiten zu diesem Film bin ich ein Teil der Familie geworden. Ich dachte, es würde eine Weile dauern, bis sich die Familie an die Kamera gewöhnt hätte, deshalb wollte ich so früh wie möglich mit den Dreharbeiten beginnen. Ich dachte, ich würde richtig zu arbeiten anfangen, sobald alle Familienmitglieder die Kamera gar nicht mehr beachteten. Die Familie war so gastfreundlich, dass ich insgesamt mehr als ein halbes Jahr bei ihr verbrachte. Natürlich gab es während der Dreharbeiten berührende Momente, aber über den fertigen Film soll niemand weinen müssen. Ich möchte nicht, dass die Zuschauer nur das Leid sehen. Ich möchte, dass die Menschen sehen und fühlen, was hinter dem Leid steht. (Sha Qing)

(Text: Viennale 2004)

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