zeitnah, weltfern 1: Eröffnung und Buchpräsentation

Film

Hans Steinhoff, Österreich 1921 KLEIDER MACHEN LEUTE Drehbuch Hans Steinhoff Kamera Anton Pucher, Herr Kieselau Bauten Hans Neumann, Hans Dostal, Robert Reich Kostüm Karl Alexander Wilke Tricks Michael Maybaum Darsteller Hugo Thimig, Hermann Thimig, Hans Thimig, Dora Kaiser, Willy Schmitt, Hans Moser, Thea Oesey, Franz Kammauf, Cornelius Kirschner, Eugen Günther, Fritz Straßny, Viktor Kutschera Produktion Volo-Film Klavierbegleitung Gerhard Gruber 35mm/1:1,33/Viragen, stumm Deutsche Zwischentitel 335 Meter (Fragment), 14 Minuten (21 B/Sek.) Geza von Bolváry, Österreich/Großbritanien 1929 CHAMPAGNER Drehbuch Franz Schulz Kamera Theodor Sparkuhl, Max Nekut Bauten Artur Berger, Emil Stepanek Darsteller Betty Balfour, Vivian Gibson, Jack Trevor, Marcel Vibert, Fritz Greiner, Otto Hartmann, Julius Strobl, Walter Brand, Annie Rosar, Lizzi Natzler Produktion British International Pictures (London); Sascha-Filmindustrie AG (Wien) Klavierbegleitung Gerhard Gruber 35mm/1:1,33/Schwarzweiß, stumm Französische Zwischentitel 1832 Meter, 67 Minuten (24 B/Sek.) Zwei Geschichten mit Esprit und Augenzwinkern. Das Spiel um Schein und Sein wird eröffnet, um Konventionen, die sich Blößen geben. Zwei Protagonisten erhalten die Chance auf Glück, indem sie, neu eingekleidet, die Grenzen zwischen den Klassen in Fluss bringen. Der eine nimmt die unerwartete Rolle verzagt und mit Bange an, die andere setzt auf ihren Charme und findet sich spielend zurecht. Kleider machen Leute liegt als Fragment vor. Dies lenkt die Aufmerksamkeit vom Fortgang der Geschichte zur Intensität der Farben, zur Sprache der Gesten, zur Ausgefeiltheit der Zwischentitel. Ein Schneider trägt ein feines Gewand und findet sich unversehens als umworbener Gast im Wirtshaus des verschlafenen Ortes Goldach wieder. Einzig seine zerstochenen Finger künden noch von seiner ehemaligen Profession. Nur ein einziger wird bei ihrem Anblick misstrauisch; allen anderen gefällt es, sich selbst zu täuschen. Jeder möchte sich im Glanz sonnen, der von dem nobel gekleideten Herren, einem vermeintlichen Grafen, ausgeht. Dem ist gar nicht wohl dabei. Die Rechnungen, die im Gasthaus «Zur goldenen Waage» anwachsen, lassen den Wirt behaglich grinsen; den Neuankömmling regen sie zu Fluchtgedanken an. Die Versuche, sich abzusetzen, misslingen. Der verzagte Schneider kann die Rolle des Grafen nicht ablegen wie einen Anzug, der schlecht sitzt. Noch in der Nacht plagen die Erlebnisse des Tages im Traum. Die Sinne geraten in Verwirrung, und selbst die Standfestigkeit von Kirchtürmen kann angezweifelt werden. List regiert. Champagner verlässt das Dorf und führt in die Traumwelten der Städte. Leuchtreklame, Tanz, Verausgabung skandieren die Nacht. Im noblen Nachtlokal «Palais de Luxe» hat ein Küchenmädchen Träume. Jennys Blick ist gefesselt von Jean, dem Elegantesten unter den Kellnern. Der Verehrte hat unterdessen nur Augen für die mondäne Tänzerin. Doch Jenny besitzt einen unnachahmlichen Augenaufschlag, Koketterie und die Gabe zu persiflieren. Um dem despotischen Oberkellner zu entgehen, verbirgt sie sich kurz entschlossen im Lokal. Ihr Versteck wird entdeckt, und ein reicher Südamerikaner ist von der neuen Attraktion des Palais begeistert. Jenny spielt ihre Rolle als Dame von Welt souverän. Sie trinkt Champagner, flirtet mit dem Südamerikaner, macht Jean eifersüchtig, dreht das Autoritätsverhältnis zum Oberkellner um. Ihre Freunde aus der Küche sind begeistert. Jenny gewinnt mit ihrer Keckheit Jeans Herz. Sie wird weiter Gläser abwaschen, denn Reichtum bedeutet ihr nichts im Vergleich zu Liebe. Beide Filme wurden Ende der 90er Jahre in Berlin (Bundesarchiv/Filmarchiv bzw. Stiftung Deutsche Kinemathek) wiedergefunden, vom Filmarchiv Austria restauriert und sind nun, nach Jahrzehnten, erstmals in Österreich zu sehen. Buchpräsentation von Elisabeth Büttner/Christian Dewald: «Das tägliche Brennen. Eine Geschichte des österreichischen Films von den Anfängen bis 1945», Salzburg/Wien (Residenz Verlag) 2002.

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