zeitnah, weltfern 9: 3. Wer wird die Welt verändern?

Film

Österreichisch-Ungarische Kinoindustrie Ges. m. b. H., Österreich 1911 DAS GOLDENE WIENER HERZ Drehbuch Ernst Klein Produktion Österreichisch-Ungarische Kinoindustrie Ges. m. b. H. (Wien) 35mm/1:1,33/Viragen, stumm Deutsche Zwischentitel 161 Meter (Fragment), 9 Minuten (16 B/Sek.) Carl Leiter, Österreich 1927 SEINE HOHEIT, DER EINTÄNZER Alternativtitel Das entfesselte Wien Drehbuch Walter Reisch Kamera Viktor Gluck Bauten Artur Berger Darsteller Friedl Haerlin, Hermann Benke, Anna Kallina, Robert Valberg, Bruno Kastner, Anny Ondra, Willy Thaller, Fritz Ley, Cornelius Kirschner, Otto Schmöle, Viktor Kutschera, Robert Faltin, Alfred Schreiber Produktion Otto Spitzer-Film (Wien) Klavierbegleitung Gerhard Gruber 35mm/1:1,33/Viragen, stumm Deutsche Zwischentitel 1915 Meter, 76 Minuten (22 B/Sek.) Das Spiel von Ablösen und Umbrüchen, kinematografisch und gesellschaftlich. Das goldene Wiener Herz stellt das zweitälteste erhaltene Material eines österreichischen Spielfilms dar, sieht man von den pikanten Herrenabend-Filmen der Wiener Firma Saturn ab. Das Kino ändert seine Präsentationsform und geht von der Kombination einzelner kurzer Szenen zu Erzählhandlungen über. Seine Hoheit, der Eintänzer lässt eine ehemals besitzende Klasse in den Wirren der 20er Jahre orientierungslos werden. Aus Beherrschern des Parketts werden dessen «bezahlte Sklaven». Schwindel regiert. Das goldene Wiener Herz ist als Fragment überliefert. Es gibt Einblicke in Techniken, mit denen Kino bewusst zu erzählen beginnt. Drei Menschen in einem spärlich möblierten Raum. Die Kamera rahmt eine Bühnentotale. Die Mutter hütet, körperlich erschöpft, das Bett; das ältere Mädchen legt seine kleine Schwester schlafen. Zu Nikolo hat das Mädchen einen Schuh vor das Fenster gestellt. Er bleibt leer. Die Enttäuschung ist groß. Das Kind schreibt einen Brief. Die Kamera rückt der Tätigkeit des Schreibens in einer Großaufnahme nahe. Ein Wunschkarte wird formuliert. Der Film verlässt den Innenraum. Eine Straßenkreuzung in der Vorstadt. Der Briefkasten hängt zu hoch. Das Mädchen weiß keinen Rat. Ein Fiaker mit einer lustigen Gesellschaft bremst neben dem traurigen Kind. Eine elegante Frau spricht mit ihm. Sie versteht das Ansinnen, hilft und notiert rasch den Absender. Ein Postbote biegt mit dem Fahrrad um die Ecke. Szenenwechsel: ein vornehm eingerichtetes Zimmer. Ein Betrunkener schläft auf dem Diwan seinen Rausch aus. Erwacht, wirft er den Inhalt seiner Hosentaschen achtlos beiseite. Der Diener sammelt das Verstreute und die Kleidungsstücke auf. Die Erzählhandlung bricht ab. Seine Hoheit, der Eintänzer beginnt 1918: Die Republik wird ausgerufen. Drei Mitglieder der ehemaligen Elite suchen ihren Weg in die Zukunft. Otto von Mansperg, sein Bruder Albrecht und Erzherzogin Viktoria. Jahre vergehen. Ein neuer Regent bestimmt die Zeit: das Geld. Albrecht ist ihm verfallen. Rücksichtslosigkeit und Arroganz seiner früheren Stellung verblassen vor der Sprache der Bilanzen. Albrecht betrügt und lenkt den Verdacht auf Otto. Dieser wird vom Vater verbannt und lernt ein anderes Leben kennen: Geschwindigkeit, Rausch, geborgte Gefühle. Er schlägt aus seiner Distinguiertheit Kapital, arbeitet als Eintänzer. Otto gefällt, besonders dem Stern des Grand Casino Parisien, der Tänzerin Steffie. Auch Viktoria zollt dem Wandel Tribut. Inkognito reist sie als Maschinenschreiberin in Österreich ein und durchlebt die Nachtseite Wiens. Razzien, Verhöre, Polizeigewahrsam. Mit Steffies Hilfe wird Otto rehabilitiert. In der Morgendämmerung schließen sich die Reihen der Klassen. Das Fragment Das goldene Wiener Herz konnte im Rahmen der Forschungsarbeit der Autoren identifiziert werden, wurde 2002 vom Österreichischen Filmmuseum restauriert und wird hier erstmals gezeigt. Seine Hoheit, der Eintänzer wurde 1996 in der Stiftung Deutsche Kinemathek Berlin entdeckt und vom Filmarchiv Austria restauriert.

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