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Filmkritiken
11.06.2014

EINGEKLEMMT ZWISCHEN DEM JETZT UND DEN SCHATTEN DER VERGANGENHEIT

Nur ein "Lausbubenstückerl" von Jugendlichen, "die gar nicht gewusst haben, was sie da tun"?

Oder doch schlichtweg Nazi-Wiederbetätigung?

Darüber sind sich die Bewohner von Ebensee im oberösterreichischen Traunviertel nicht ganz einig.

Tatsächlich kam es im Mai 2009 während der alljährlichen Gedenkfeiern für das KZ Ebensee – einem Außenlager des KZ Mauthausen – zu rechtsradikalen Störungen von ortsansässigen Jugendlichen.

Diesen Vorfall nahm Regisseur Sebastian Brameshuber, gebürtig im Nachbarort Gmunden, zum Anlass, um eine dokumentarische Bestandsaufnahme zu machen. In Interviews und feinfühligen Alltagsbeobachtungen bemüht er sich um eine genaue Auslotung jugendlicher Befindlichkeit. Diese pendelt sich auf Radikalpositionen ein, zwischen Skinhead und Punk. Brameshuber vermeidet moralisierende Kommentare, sondern sieht seinen jugendlichen Protagonisten einfach zu: Wie sie älter werden, sich einen Job suchen müssen und ihre Freizeit verbringen.

Behutsam nähert er sich einer Jugend an, die eingeklemmt ist zwischen Jetzt und dem Schatten der Vergangenheit.

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