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Filmkritiken
18.12.2012

FEMME FATALE HANGOVER

Wenn man Lesley Headlands Regiedebüt inhaltlich überfliegt, möchte man meinen, es handelt sich hier um die weibliche Version von „Hangover“. Doch es ist viel mehr, denn das Drehbuch zum Film entstand nach einem ihrer Theaterstücke, in dem es um die sieben Todsünden geht. Adam McKay und Will Ferrell als Produzenten-Team hatten den ausschlaggebenden Tipp, der schlussendlich zur Verfilmung führte.

Völlerei – eine der sieben Todsünden, trifft hier nicht auf die übergewichtige Becky zu, sondern auf deren schlanke, schöne Ex- Schulfreundinnen, die ein exzessives Leben führen. Als die kontrollsüchtige Regan ihren zwei ehemalig besten Freundinnen Gena und Katie die schockierende Nachricht von Beckys bevorstehender Hochzeit mit einem äußerst feschen Mann namens Dale überbringt, wittern die drei Partymädels die große Chance, wieder einmal ordentlich feiern zu können. Becky möchte aber von solch Party-Junggesellen-Eskapaden nichts wissen und verweist sie der Feier. Als Regan, Gena und Katie dann noch versehentlich das Hochzeitskleid zerstören, steht die Trauungs-Zeremonie kurz vor dem aus. Die drei versuchen alles noch zu retten und das führt sie durch einen Swimmingpool, ein Brautmodenhaus und einen Strip-Club. Auf ihrem wahnwitzigen Rettungs-Trip begegnen sie außerdem immer wieder Dale und seinen Junggesellen.

Der Film punktet mit treffsicheren Pointen im Stile von „Hangover“, weist aber auch etliche romantische und dramatische Szenen auf, die dem Ganzen ein wenig mehr Glaubhaftigkeit schenkt. Kirsten Dunst geht in der Rolle der Regan komplett auf, und am Ende verfügt ihre anfänglich doch eher unsympathische Figur über mehr Dramatik, als man vermutet hätte.

Natürlich ziehen sich wilde Drogen- und Party-Exzesse durch den Film, die manchmal auch etwas überzeichnet dargestellt werden. Aufwertend sind hier die generationsübergreifenden Zitate wie z.B. aus „Ich glaub' ich steh' im Wald“ oder „My Girl – Meine erste Liebe".

Das Regiedebüt von Lesley Headland kann einerseits Kinogänger begeistern, die einfach nur einen rasanten, mit Gag vollgestopften Film sehen wollen, aber auch diejenigen, die eine Komödie mit etwas Tiefgang wünschen.

Ich vergebe 7,0 Punkte auf meiner Hochzeitsfilm-Skala.

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