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"Frankenstein": So erfand del Toro das Monster neu

Ein Wesen, das sich aus Leichenteilen zusammensetzt, muss doch eigentlich furchterregend aussehen. Doch Guillermo del Toro hat in seiner genialen Netflix-Neuverfilmung von Mary Shelleys Romanklassiker eine ganz eigene Herangehensweise an dieses Frankenstein-Wesen entwickelt.  Hier erfahrt ihr, wie der spezielle Monster-Look zustande kam und welchen Prozeduren sich Darsteller Jacob Elordi unterziehen musste, um sich in die tragische Kreatur zu verwandeln.

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Das etwas andere Monster

Del Toro und Mike Hill, sein Monster-Maskenbildner und Spezialisten für Prothesen, hatten bei ihrem Frankenstein-Projekt ein klares Ziel vor Augen: Sie wollten ein wunderschönes Monster entstehen zu lassen, das sich grundlegend von dem unterscheiden sollte, was man bisher auf der Leinwand gesehen hat. Dazu meint Hill in einem Statement aus den Presseunterlagen: "Wir waren uns einig, dass wir auf diese ganzen auffälligen Wunden und Nähte verzichten wollten. Victor Frankenstein ist kein Schlachter, sondern will den perfekten Menschen schaffen. Er würde also nichts erschaffen, das nach Autounfall aussieht. Es ist ein fühlendes Wesen."

Trotzdem weist das Wesen optisch deutliche Unterschiede auf, wie Hill näher ausführt: "Guillermo und mir wurde klar, dass die Haut von verschiedenen Menschen auf verschiedene Weise altert und sich farblich unterscheidet. Manche Teile der Kreatur sind blau, wo das Fleisch nicht ganz so gut angenommen wurde wie anderswo, aber das macht sie zu einem großartigen Mosaik aus diesen ganzen verschiedenen Teilen."

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Woher bezieht Frankenstein die Leichenteile?

Das Aussehen des Monsters war für del Toro eine echte Herausforderung und er hat eine Erklärung dafür zu liefern: "Uns war klar, dass die Kreatur wunderschön und nicht wie von dieser Welt wirken sollte. Ich wollte, dass sie wie eine Marmorstatue aussieht. Ich halte die Kreatur für bemerkenswert, denn das Make-up muss zeigen, dass sie aus verschiedenen Teilen zusammengesetzt ist. Aber warum sind es Einzelteile? Das war etwas, was ich wissen wollte. Denn wenn Victor Frankenstein zum Friedhof geht, sollte man annehmen, dass er sich eine ganze Leiche holt und einen ganzen Kopf. Und das war’s. Aber wenn man sich mit den Fetzen von einem Schlachtfeld zufriedengeben muss, erklärt das, warum er das Ganze wie ein Puzzle Stück für Stück zusammensetzt. Er arbeitet mit einer Reihe verstümmelter Leichen, weshalb ich den Krieg ins Spiel bringen wollte. Im Grunde ist die Kreatur die Auferstehung eines Soldaten aus einem Massengrab."

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Elordis Verwandlung in das Monster

Für Jacob Elordi in der Rolle des Monsters wurde die Verwandlung in das Wesen eine richtige Prozedur: 42 einzelne Prothesen mussten an dem Schauspieler befestigt werden. Allein für seinen Kopf und seine Schultern wurden zwölf einzelne, sich überlappende Silikonteile benötigt. Zusätzlich wurden Elordis Augenbrauen abgeklebt und seine Haare mit einer Glatze verdeckt. Hill führt das näher aus: "Ich habe das Make-up entlang der Schnitte und Nähte, mit denen Frankenstein ihn zusammengesetzt hat, unterteilt, sodass wir [die Teile] jedes Mal wie bei einem Puzzle zusammenfügen mussten. Das war schon sehr anspruchsvoll.".

Neben den Prothesen trug Elordi auch ein Gebiss, das seine Zähne größer wirken ließ, und eine große braune Kontaktlinse, um sein Gesicht asymmetrisch aussehen zu lassen. 

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Frankensteins Monster verändert sich deutlich

Monster-Maskenbildner Hill weist auf einen Wandlungsprozess der Figur hin: "Am Filmende hat sie eine Menge durchgemacht, ist nach diversen Unfällen ziemlich zerschunden und trägt riesige Pelze, sieht also mehr wie ein klassisches Monster aus. Das bedeutet im Vergleich zum Anfang, wo es nur diese Bandagen um Taille und Hände gewickelt hatte, eine große Veränderung. Da ist es im Grunde ein nacktes Neugeborenes. Es war toll, seine Entwicklung vom Neugeborenen bis zu einem Mann mitzuerleben, dem die Welt sehr übel mitgespielt hat."

Del Toros "Frankenstein" ist ab 7. November 2025 auf Netflix verfügbar.

Zugleich ist auch eine Doku zum Entstehungsprozess von "Frankenstein" erschienen.