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Guillermo del Toros Frankenstein: Was macht den Film besonders?

Sein "Frankenstein" war für Guillermo del Toro eine echte Herzensangelegenheit: "Dieser Film ist das Ende einer Mission, die im zarten Alter von sieben Jahren begann", erzählt der Regisseur in den Presseunterlagen. "Damals sah ich zum ersten Mal die Frankenstein-Filme von James Whale. In Boris Karloffs Augen erkannte ich mit einem Schlag mein Schicksal: Gothic-Horror sollte zu meiner Religion werden und ich fand meinen Messias. Ich wollte diesen Film schon drehen, bevor ich überhaupt im Besitz einer Kamera war und bevor ich wusste, wie man Regie führt."  Wie viel Herzblut in die Umsetzung des Netflix-Films geflossen ist, wollen wir euch im folgenden Artikel verraten.

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Alles handgefertigt und Old School

Welcher Aufwand hier getrieben wurde, ist sofort sichtbar, aber in del Toros Worten klingt es noch eindrucksvoller: "Alles wurde extra dafür hergestellt und das meiste ist von Hand gefertigt. Es gibt echte Puppen, echte riesige Schiffe, die sich bewegen, echte Kulissen, echte Drehorte. Wir sind ewig mit einer Karawane von Menschen herumgereist, um den einen Raum zu finden, die für uns genau richtig aussah. Wir haben alles mit einer Sorgfalt, Hingabe und Leidenschaft gestaltet, die es heutzutage beim Film nur noch sehr selten gibt. Wir wollten eine altmodische, wunderschöne Produktion von opernhaftem Ausmaß auf die Beine stellen, die von Menschenhand geschaffen wurde."

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Besondere Farbsymbolik

Eine ausgeprägte Farbsymbolik macht sich bemerkbar, zu der del Toro ausführt: "Ich engagiere ein paar Leute und dann befassen wir uns sehr detailliert mit Farben und Formen. Wir erstellen ein riesiges Moodboard und sagen dann: 'Das hier sind die Farben, durch die der Film kodiert wird.' Es ist eine abgestimmte Symphonie. Man dirigiert eine Oper und führt alles an denselben emotionalen Punkt."

Er gibt auch nähere Details preis: "Die Kindheit sollte schwarz, weiß und rot sein. Die Mutter und das Zuhause sind rot. Als Victor das verliert, wird er von dieser Farbe verfolgt. Er ist für den Rest des Films die einzige Figur, die Rot trägt (rote Handschuhe und einen roten Schal). Seine Kindheit ist recht farblos. War sie wirklich so? Das glaube ich nicht. Die Darstellung der Kindheit folgt seinen subjektiven Erinnerungen, denn er ist der Erzähler der Geschichte – und er lügt. Er belügt sowohl sich selbst als auch das Publikum."

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Victor Frankenstein als Punkrocker

In derselben Quelle äußert sich Oscar Isaac über seine Rolle des Victor Frankenstein: "Guillermo und ich haben viel darüber gesprochen, dass wir Victor wie einen Musiker, einen Rockstar angehen wollten. Er ist nicht der Wissenschaftler, den man schon so oft gesehen hat. Er ist ein missverstandener Künstler und das treibt ihn dazu, zu provozieren. Diese Punkrock-Energie war sehr wichtig. Als Victor zum ersten Mal das Labor betritt, sieht er eine Bühne vor sich und kein Labor. Das war eine ziemlich unerwartete Art, Zugang zu der Figur zu finden.“

Wie die neue Version des Monsters zustande kam, könnt ihr hier nachlesen.

Somit kann Guillermo del Toros "Frankenstein" ohne Übertreibung als Erfüllung eines Lebenstraums und Höhepunkt seines filmischen Schaffens angesehen werden. Das Werk ist ab 7. November 2025 auf Netflix verfügbar.