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"Like A Complete Unknown": Singt Chalamet im Dylan-Biopic selbst?

Der heurige Oscar-Favorit "Like A Complete Unknown" erzählt vom kometenhaften Aufstieg des jungen Sängers Bob Dylan in der ersten Hälfte der 1960er Jahre. In der Hauptrolle hat Timothée Chalamet bereits rein optisch eine unglaubliche Verwandlung vollzogen – doch wie sieht es stimmlich aus? Verlässt sich Regisseur James Mangold auf Playback, um den unvergleichlichen Dylan-Sound authentisch rüberzubringen oder ist der junge Star auch musikalisch zu Höchstleistungen fähig gewesen? Diese Frage wollen wir euch im folgenden Artikel beantworten.

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Chalamets intensive Vorbereitung mit Stimme und Instrumenten

Wie nicht anders zu erwarten, hat sich Chalamet so sehr für diese geradezu überlebensgroße Rolle vorbereitet, dass er auch alle Songs selber einspielen wollte. Er nutzte volle fünf Jahre als Vorbereitungszeit, in denen er sich einem intensiven Musikstudium und -training unterzog. Dazu gehörte auch, dass er sich gemeinsam mit seinem Stimm-Coach Eric Vetro stundenlang Dylans Auftritte und Interviews anschaute und dabei auf jedes noch so kleine Detail achtete, um herauszufinden, wie dadurch Körperhaltung und Stimme beeinflusst wurden.

Vetro meinte dazu in einem Statement, das in den Presseunterlagen zu finden ist: "Wenn man die Essenz von Bob wirklich einfangen will, ist sie sehr vielschichtig. Er hat eine Menge verschiedener Qualitäten in seiner Stimme. Und Timothée hat ein wirklich gutes Gehör. Er kann eine Idee sehr schnell aufgreifen und er weiß, wie man sie als Schauspieler umsetzt."

Während der langen Vorbereitungsphase machte sich Chalamet auch mit Gitarre und Mundharmonika vertraut. Gitarrentrainer Larry Saltzman merkte dazu an: "Wenn man Bob beim Spielen zusieht, ist er ein Ein-Mann-Orchester. Ich zeigte Timmy einen Song und erklärte ihm: 'Werd nicht nervös, wenn du etwas länger dafür brauchst. Das ist schwierig.' Aber irgendwie hat er es innerhalb von 90 Sekunden geschafft. Er hatte die Person und den Musiker, der Dylan ist, wirklich verinnerlicht."

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Völlige künstlerische Freiheit bei den Auftritten

Musikproduzent Nick Baxter hebt Chalamets außergewöhnliche Leistung für "Like A Complete Unknown" hervor: "Die Tatsache, dass Timmy diese Songs gelernt hat und sie unter allen möglichen Umständen spielen kann, ist unglaublich. Egal, ob das Szenen sind, in denen er ein Lied schreibt, jemandem einen Song zum ersten Mal vorspielt oder auf der Bühne performt. Er ist so viel freier und an nichts gebunden, kann jederzeit aufhören, vom Mikro weggehen, ein Mundharmonika-Solo einbauen und das Tempo des Songs ändern. Ich weiß nicht, ob dieser Film wirklich funktionieren würde, wenn er nicht in der Lage wäre, das zu tun."

Regisseur Mangold bringt seine Absichten noch einmal auf den Punkt: "Ich wollte nicht, dass Timmy verschwindet. Hier geht es um Auftritte und ich wollte, dass Timmy sein innerstes Selbst in Bob einbringt. Ein paar Manierismen oder stimmliche Nachahmungen hätten nicht ausgereicht." Chalamet hat diese Aufgabe so gut gemeistert, dass ihm eigentlich der Oscar 2025 bereit sicher ist.

"Like A Complete Unknown" läuft derzeit in unseren Kinos. Hier geht's zu den Spielzeiten!