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Filmkritiken
15.07.2015

SEX IM SCHATTEN VON KOMMISSAR MAIGRET

"Es ging eigentlich nur um Sex!" So beschrieb Georges Simenon den Verwendungszweck des blauen Zimmers, dem er 1963 einen erotikgeladenen Roman widmete. Bis heute ist Simenon der meistgelesene belgische Schriftsteller und – nach Jules Verne und Alexandre Dumas – auf Platz drei bei den Franzosen.

Der Erfolg seiner Kommissar-Maigret-Krimis überschattete den Rest seines Schaffens – auch den Erotikthriller "Das blaue Zimmer". Der französische Schauspielstar und Ex-Bond-Bösewicht Mathieu Amalric hat den Roman als raffiniertes Verwirrspiel verfilmt. Auch in seiner zweiten Regiearbeit spielt er selbst die Hauptrolle. Amalric verkörpert Julien, der mit seiner Frau Delphine und der gemeinsamen Tochter ein scheinbar perfektes Familienleben führt. Aus Langeweile beginnt Julien eine leidenschaftliche Affäre mit Esther, der Frau des Apothekers. Heimlich treffen sich die beiden im blauen Zimmer des Dorfhotels.

Als Esthers Mann stirbt, wird Julien verhaftet. Was ist passiert? Ist er wirklich ein Mörder oder Opfer einer perfiden Intrige?

Man merkt der Geschichte an, dass die Romanvorlage in einer Zeit geschrieben wurde, in der die Kriminalkommissare noch nicht über die heutigen forensischen Möglichkeiten verfügten.

Und so darf man sich als Zuschauer Gedanken machen, welches (moralische?) Urteil wohl über Julien gefällt wird und ob es das richtige sein wird …

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Das blaue Zimmer

La chambre bleue

Literaturverfilmung Thriller Krimi

Nach einem leidenschaftlichen Stelldichein mit einer Frau in dem titelgebenden Zimmer wird der Mann verhaftet und findet im Verhör keine Worte mehr.