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Filmkritiken
29.08.2012

SPRITZIGE FAHRT MIT DER GEISTERBAHN

Norman kann Tote sehen. Freundlich grüßend geht er die Straße entlang und nickt den längst Verstorbenen zu. Abends hockt er mit der toten Großmutter vor dem Fernseher und schaut Horror-Filme.

Seinen Vater macht das wahnsinnig. Die Mitschüler verprügeln ihn. Erst als eine Truppe Zombies die Kleinstadt überfällt, beginnen die Mitbürger, Normans Fähigkeiten zu schätzen.

Der liebevoll animierte, leicht gruselige Puppen-Animationsfilm im Stop-Motion-Verfahren – mittlerweile eine Seltenheit, weil im Vergleich zu rein im Computer entstandenen Filmen viel zu aufwendig – ist nicht gerade ein Kinderschreck. Aber allzu jung sollte man auch nicht sein. Wenn Normans toter Onkel umfällt und seine kalte Zunge über Normans Gesicht schleckt, muss man Kreischimpulse unterdrücken. Und gerade die depressive Erwachsenenwelt erinnert mit ihren großen Bäuchen und ihren leicht fiesen Gesichtern stark an Deix-Figuren. Ansonsten hat für das schaurig-komische Zombie-Abenteuer vor allem Tim Burton Pate gestanden: Melancholische Untote geistern durchs kleine Dorf, traurige Hexen sprechen Flüche aus und hässliche Erwachsenen verstehen die Kinderwelt nicht mehr. Gerade die Zombies mit ihren Skelett-Pferdegesichtern warten eigentlich nur auf Erlösung durch aufgeweckte Jugendliche. Witzige, visuelle Details, rasante Verfolgunsjagden und eine sinnstiftende Botschaft an alle bereiten eine spritzige Fahrt mit der Geisterbahn.

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