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© Bild: APA - Austria Presse Agentur
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30.04.2021

Noel Clarke verliert Bafta-Filmpreise wegen Belästigungs-Vorwürfen

Britische Filmpreise wurden dem Schauspieler wieder aberkannt und die Mitgliedschaft in der Vereinigung gekündigt.

Die als Baftas bekannten Britischen Filmpreise haben sich nach Vorwürfen der sexuellen Belästigung von dem erst kürzlich ausgezeichneten britischen Schauspieler Noel Clarke distanziert. Man habe Clarke ("Doctor Who", "Kidulthood") nach der Veröffentlichung einer aufwendigen Recherche im "Guardian" am 29. April umgehend seine Auszeichnungen aberkannt und kündige bis auf Weiteres seine Mitgliedschaft in der Vereinigung auf, teilten die Baftas mit.

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Mehrfache Belästigungs-Vorwürfe

Erst am 10. April war der Schauspieler noch bei der diesjährigen Bafta-Preisverleihung ausgezeichnet worden. Der "Guardian" hatte zuvor die Vorwürfe zahlreicher Schauspielkolleginnen gegen Clarke publik gemacht. Die Zeitung berichtete über Schilderungen von 20 Frauen, die professionell mit dem Schauspieler und Regisseur zu tun hatten und dem 45-Jährigen sexuelle Belästigung und Übergriffe vorwerfen. So berichtete eine Kollegin der Zeitung unter anderem, Clarke habe heimlich Videoaufnahmen von Castings angefertigt, bei denen Bewerberinnen unbekleidet auftraten.

Noel Clarke selbst und seine Anwälte wiesen die gegen ihn erhobene Vorwürfe entschieden zurück: "Ich streite jegliche sexuelle Fehltritte oder Fehlverhalten ab und beabsichtige, mich gegen diese falschen Beschuldigungen zu verteidigen", sagte der Schauspieler der Zeitung.

Im Geiste von #MeToo

Clarke ist nicht nur als Schauspieler tätig, sondern hat auch eine eigene Produktionsfirma. Durch seine Funktion in mehreren Komittees ist er zudem mit vielen jüngeren Kollegen seiner Branche in Kontakt. Die Enthüllungen des "Guardian" erinnern an die #MeToo-Debatte, die in den USA ebenfalls durch die Berichte von Schauspielerinnen über sexuelle Gewalt in der Branche begonnen hatte.