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© Constantin

Filmkritik

"Gans im Glück": Ein Zugvogel geht zu Fuß

Ein draufgängerischer Gänserich lernt durch zwei Entenküken ganz neue Umgangsformen.

von

Franco Schedl
Franco Schedl

08/08/2018, 08:17 AM

Erst europäische Störche, dann asiatische Gänse. Im Vorjahr gab es nämlich die europäische AnimationskomödieÜberflieger – Kleine Vögel, großes Geklapper“, in der ein kleiner Spatz sich für einen Storch gehalten hat, unbedingt die lange Reise in den Süden antreten wollte und mit zwei Freunden tatsächlich losgestartet ist. In „Gans im Glück“ geht es ebenfalls um einen Zugvogel, der von seinen Artgenossen getrennt wurde und plötzlich zwei Küken am langen Hals hat; und da der Film von Chinesen finanziert wurde, spielt er auch in Fernost.

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Ein Gänserich als Entenmama

Der Gänserich Peng hat eine ziemlich große Klappe, aber seine Flügelspannweite ist auch nicht zu verachten und er gilt für einen exzellenten Luftkünstler. Leider ist er aber auch ein leichtsinniger Einzelgänger, fliegt nicht gerne in Formation, unternimmt immer waghalsige Aktionen und benimmt sich einfach unfair gegenüber seinen Artgenossen. Alle fragen sich: wann wird er endlich erwachsen?  Als er durch eines seiner Flugmanöver eine Schar von Entenküken durcheinandergewirbelt hat, heften sich zwei der gelben Winzlinge an seine Spuren und erklären ihn kurzweg für ihre Mama.  Für Peng ist das zwar äußerst lästig, aber er kann nicht einfach davonfliegen, weil sein rechter Flügel etwas abbekommen hat. Wenn er also seine bereits Richtung Winterquartier gestartete Gänse-Schar noch einholen möchte, muss er das zu Fuß tun und nimmt die zwei jungen Enten – aus durchaus egoistischen Gründen – mit.

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Langer Gänse-Marsch

Natürlich ist uns von Anfang an klar: Peng begibt sich durch seinen Fußmarsch zugleich auf den Weg, eine bessere Gans zu werden, die endlich Mitgefühl entwickelt, sich um andere sorgt und Verantwortung übernimmt. Bis es so weit ist, dauert es aber ganz schön lange, denn da sie alle nur langsam dahinwatscheln können, wirkt sich das Tempo auch auf den Film aus und die Handlung kommt bloß recht schleppend voran. Es gibt viele Zwischenfälle, die damit enden, dass die ungleichen Reisegefährten irgendwo hinunterpurzeln oder gegen Hindernisse prallen (egal ob Bäume oder Schweine) und sie müssen immer wieder Federn lassen.

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Ein psychopathischer Kater

Die größte Gefahr geht aber von einem anderen Tier aus: sie werden von einem psychotischen Riesenkater verfolgt, der gern mit seinem zweiten Ich Selbstgespräche führt (welche Seite des schizophrenen Charakters gerade dominiert, verraten die beiden verschiedenfarbigen Augen). Auch eine andere böse Überraschung erwartet unsere Helden: Als die Entchen ihr ersehntes Wunschziel namens Pleasant Valley endlich erreichen, stellt sich das als eine sehr ungemütliche Lokalität heraus, wo man auf schreckliche Weise den Ewigen Friedens finden kann.

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Tiere mit Dialekt

Über die Animation kann man sich jedenfalls nicht beklagen und die Kinder werden von den unterschiedlichen Figuren bestimmt begeistert sein: da gibt es eine Schildkröte, die einen neuen Geschwindigkeitsrekord aufstellen möchte, ein windiges Eichhörnchen betätigt sich als Heilmasseur, Frösche geben seltsame Geräusche von sich und zwei langbeinige Vögel plappern munter drauf los. Spätestens seit Schweinchen Babe hat man ja bei der deutschen Synchronisation entdeckt, dass Dialekt oft recht lustig wirkt und so wurden auch diesmal zwei Figuren herausgepickt, die so reden dürfen, wie das bei uns zu Lande üblich ist, wenn man ein Wiener Goscherl hat (ob wir darüber wirklich kudern müssen, wage ich aber zu bezweifeln, weil das Ganze etwas angestrengt Gewolltes hat).

3 von 5 ausgerupften Gänsefedern

franco schedl

Ein wagemutiger Gänserich hat den Anschluss an seine Artgenosse verloren und tritt nun mit zwei vorlaute Entenküken den langen Weg in den Süden an.

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