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Filmkritik

"Sicario 2": Das Grenzland als Kampfgebiet

Stefano Sollima tritt als Regisseur die Nachfolge von Denis Villeneuve an und inszeniert neue Gewaltausbrüche.

von

Franco Schedl
Franco Schedl

07/17/2018, 05:30 AM

Der Krieg gegen die mexikanischen Drogenkartelle geht weiter und der Schauplatz bleibt nach wie vor auf das Gebiet der US-mexikanischen Grenze konzentriert. Doch die Art des Verbrechens hat sich etwas verändert: Es liegt wohl im Trend der Zeit, dass sich die Kartellbosse nicht mehr mit ihren bisherigen Einnahmequellen begnügen, sondern inzwischen das große Geld als Menschenschmuggler und vor allem Terroristenschleuser verdienen.  Nach einem Anschlag durch Selbstmordattentäter in einem amerikanischen Supermarkt wird der US-Verteidigungsminister veranlasst, CIA-Mann Graver (Josh Brolin) im Kampf gegen den Terror mit einer schmutzigen Mission zu betrauen, für die Skrupellosigkeit gefragt ist.

 

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Ein Söldner als Mädchen-Beschützer

Graver kennt genau den richtigen Mann, und so rekrutiert er erneut den Söldner Gillick (Benicio del Toro). Der hat zwar bereits unerbittliche Rache an Drogenbaron Alarcón genommen, doch da gibt es noch einen anderen Verbrecher, mit dem Alejandro ebenfalls eine offene Rechnung zu begleichen hat. Unterstützt durch ein paar Spezialisten versuchen sie, die verfeindeten Kartelle gegeneinander auszuspielen und entführen zu diesem Zweck die 16jährige Tochter (Isabela Moner) des mächtigsten Kartellchefs. Die Mission scheint zunächst erfolgreich zu sein, doch während einer Fahrt durchs mexikanische Niemandsland nehmen die Dinge eine dramatische Wendung, die dazu führt, dass Alejandro und das Mädchen auf sich allein gestellt sind und versuchen müssen, einer Übermacht von Feinden zu entgehen.

 

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Ein neuer Regisseur

Das Drehbuch stammt erneut von Taylor Sheridan, aber Denis Villeneuve war als Regisseur nicht mehr verfügbar. An seine Stelle ist Stefano Sollima getreten, der sich bisher mit "Suburra" und der Serie „Gomorrha“ als genauer Kenner der italienischen Verbrecherszene ausgewiesen und einen Bandenkrieg in der römischen Unterwelt entfesselt hat. Ähnliches schafft er nun auch auf amerikanischem Boden und inszeniert genauso realistisch wie sein Vorgänger eine düstere Geschichte der eskalierenden Gewalt.

 

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Unüberschaubare Handlung

Die FBI-Frau Kate Macy (Emily Blunt) bekommen wir nicht mehr zu sehen: vielleicht hat sie ja nach ihren desillusionierenden Erfahrungen im ersten Teil den Rat des Söldners erfolgt und ist in eine amerikanische Kleinstadt übersiedelt, wo die Welt noch halbwegs in Ordnung zu sein scheint. Durch ihr Ausscheiden hat sich auch die Erzählstruktur völlig verändert, denn Blunt war für uns eine Art Identifikationsfigur. Diesmal fällt dieser Blick von außen weg: ähnlich wie das entführte junge Mädchen befinden wir uns mitten im verstörenden Geschehen und werden in einen Krieg aller gegen alle verwickelt. Dadurch wird die Handlung ziemlich verwirrend und es ist schwer, den Überblick zu behalten: wir wissen nie so genau, welche Ziele die Protagonisten eigentlich verfolgen, da man nicht sicher sein kann, auf wessen Seite sie stehen.

 

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Unsterbliche Figur

Die anfängliche Terror-Thematik verliert dabei übrigens sehr rasch an Bedeutung und erweist sich im Rückblick nur als Vorwand, damit Gillick und Graver erneut die Waffen sprechen lassen können. Der Bodycount ist diesmal enorm, aber zumindest um einen Toten werden wir betrogen. Es ist wohl immer ein schlechtes Zeichen, wenn ein Drehbuchautor eine seiner Figuren so liebgewonnen hat, dass er sie einfach nicht sterben lassen kann – allen Unwahrscheinlichkeiten zum Trotz bleibt sie am Leben, weil ja schließlich noch ein dritter Sicario-Film geplant ist.

8 von 10 Säcken über den Kopf

Alejandro (Benicio Del Toro) hat noch immer eine Rechnung mit einem Feind von früher offen und soll diesmal einen Krieg der verfeindeten Drogenkartelle anzetteln.

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