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Filmkritik

"Fences": Denzel Washington in Großaufnahme

Denzel Washington bringt August Wilsons Theaterstück auf die große Leinwand.

02/14/2017, 01:29 PM

Pittsburgh in den 50ern. Der Afroamerikaner Troy Maxson ( Denzel Washington) arbeitet schon seit Jahren bei der Müllabfuhr und sammelt täglich von Montag bis Freitag mit seinem Arbeitskollegen Bono (Stephen Henderson) die Mülleimer der Stadt ein. Maxons ist davon überzeugt, dass er eine Karriere als Baseball-Profi hätte einschlagen können, wenn er nicht auf Grund seiner Hautfarbe aus den Teams ausgeschlossen worden wäre. Seinen Frust auf das Leben und die Perspektivenlosigkeit als Afroamerikaner in den 50ern lässt er seine Familie spüren. Seine Frau Rose (Viola Davies) versucht alles, um die Familie zusammen zu halten und die Streitigkeiten zwischen Troy und seinen Söhnen Lyons und Cory zu klären. Im Alltag festgefahren zwischen der verhassten Arbeit bei der Müllabfuhr und den Träumen seiner Söhne unternimmt Troy noch einen letzten Versuch, um aus seinem Leben auszubrechen.

August Wilson adaptierte sein eigenes Thaterstück

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„Fences“ ist eine Denzel Washington-Show. Die Figur Troy Maxons ist sehr vielschichtig, deshalb ist es nicht verwunderlich, dass Washington sich selbst für die Hauptfigur besetzte, nachdem er schon 2010 die Figur am Broadway verkörpert hatte. Er nahm den Großteil seiner Bühnenkollegen mit aufs Filmset und verfilmte das von August Wilson selbst adaptierte Drehbuch selbst.

Die ambivalente Hauptfigur ist das Zentrum des Familiendramas, das am spannendsten ist, wenn Washington genauso böse wird wie die Gesellschaft, die er verabscheut. Es wäre leicht gewesen, Maxons als Opfer seiner Umstände zu porträtieren und der rassistischen Gesellschaft die Schuld für die familiären Konflikte zu geben, aber Wilsons Drehbuch zeichnet sich durch starke Charaktere und nicht durch Opferrollen aus.

Selbstverliebter Denzel Washington

Obwohl die Charaktere vielschichtig und die Konflikte spannend sind, hat man beim Sehen das Gefühl, ein Theaterstück und keinen Film zu erleben. „Fences“ hat visuell keine Besonderheiten, die Kamera springt von einer Nahaufnahme in die nächste und der Schnitt offenbart die Selbstverliebtheit von Denzel Washington. Bei jeder emotionalen Szene bekommt der Hauptdarsteller und Regisseur lange Großaufnahmen, die sein Spiel und nicht die Situation in den Vordergrund stellen. Die Schauspieler sind zwar gut, aber die Kraft dieses Films liegt ganz klar beim Drehbuch.

„Fences“ ist für vier Oscars in den Kategorien: Bester Film, Bester Hauptdarsteller (Denzel Washington), Beste Nebendarstellerin (Viola Davis) und bestes adaptiertes Drehbuch (August Wilson) nominiert. Viola Davis spielt ihre Rolle als aufopfernde Ehefrau nicht schlecht und wird höchstwahrscheinlich mit einem Oscar belohnt werden, da die Academy ja schon in der Vergangenheit bewiesen hat, dass gutes Schauspiel für sie vor allem aus Weinen und Schreien besteht.

Özgür Anil

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Ein afro-amerikanischer Mann versucht seine Familie großzuziehen und wird mit den Rassenproblemen der 1950er Jahre konfrontiert.

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