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Filmkritik

"Menashe": Orthodoxe Juden im Familienzwist

Die schrullige Komödie ist an die Biografie seines gleichnamigen Hauptdarstellers angelehnt.

von Oezguer Anil

10/01/2018, 11:50 AM

Menashe Lustig (Menashe Lustig) ist orthodoxer Jude und arbeitet als Gemüseverkäufer in New York. Seit dem Tod seiner Frau wurde ihm von der jüdischen Community das Sorgerecht für seinen Sohn Rieven (Ruben Niborski) entzogen. Seitdem lebt der verschlossene Junge bei seinem Onkel (Yoel Weisshaus) und sieht seinen Vater nur sporadisch. Eines Tages hat Menashe genug von der Bevormundung, er beschließt sich gegen den Rabbi der Gemeinde aufzulehnen und seinen Sohn zu sich zu holen. In seinem Kampf um Selbstbestimmung macht er sich immer mehr Feinde in seiner jüdisch orthodoxen Nachbarschaft und muss sich zwischen Tradition und Familienglück entscheiden.

WITWER MIT LOSEM MUNDWERK

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Menashe“ ist eine amerikanische Independentproduktion, die man ganz klar der „Mumblecore“–Bewegung zuordnen kann. Die Dialoge sind größtenteils improvisiert und die Rollen mit Laiendarstellern besetzt. Die Geschichte setzt sich aus der Biografie des gleichnamigen Hauptdarstellers zusammen und erzählt über die Schwierigkeiten in seinem Alltag. Es wird ein breiter Teppich an Atmosphären kreiert, auf dem Menashe von einer Welt in die Nächste springen kann. Sein Alltag als Gemüsehändler spielt hier eine ebenso wichtige Rolle wie die Suche nach seiner Frau fürs Leben. Er ist restlos mit seinem Leben als Witwer überfordert und sucht Halt in seiner Beziehung zu seinem Sohn.

WACKELKAMERA

Die gesamte Komödie wurde auf Jiddisch gedreht, obwohl  Regisseur Joshua Z. Weinstein (nicht mit Harvey Weinstein verwandt) nur Englisch spricht. Handwerklich reiht sich das Werk in eine Reihe von New Yorker Filmen ein, die jegliches visuelle Konzept vermissen lassen. Die Handlung wird unüberlegt mit einem Teleobjektiv festgehalten und man hofft spannende Momente einzufangen, die am Ende zu einem Film montiert werden sollen. Im Gegensatz zu den Filmen von Lars von Trier und der Dogma-Bewegung wirkt der Kamerastil nicht wie eine formale Entscheidung, sondern erinnert mehr an ein Homemovie mit einer teureren Kamera. Der Erzählrhythmus leidet stark unter der Beliebigkeit des Schnitttempos, weshalb man nie wirklich eine emotionale Verbindung zu den Figuren aufbauen kann. Der erfrischende Zugang zu dem tragischen Thema, reicht hier leider nicht aus, um über 90 Minuten zu überzeugen.

5 von 10 stinkenden Fischen

Özgür Anil

 

In einer orthodoxen chassidischen Gemeinde von New York kämpft ein tollpatschiger Mann darum, sein Leben in den Griff zu bekommen.

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