Filmkritik: Night School (2018)

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Filmkritik

"Night School": So macht die Abendschule keinen Spaß

Der Humor von US-Comedian Kevin Hart zündet in dieser banalen Komödie einfach nicht.

von

Erwin Schotzger
Erwin Schotzger

11/12/2018, 08:32 AM

Wenn Stärke bedeutet, gut mit den eigenen Schwächen umzugehen, dann ist Teddy Walker ( Kevin Hart) wahrlich kein Muskelprotz. In jungen Jahren hat er die Schule geschmissen. Schon damals war dem Angeber ein cooles Image wichtiger als sich seinen Problemen zu stellen. Trotzdem kann sich Teddy nicht beschweren. Zwar hält ihm sein bester Freund Marvin immer wieder vor Augen, dass er finanziell über seine Verhältnisse lebt, aber immerhin: Er ist ein erfolgreiches Verkaufstalent. Als ihm sein Chef ankündigt, ihm demnächst das Geschäft übergeben zu wollen, traut sich Teddy endlich, seiner attraktiven Freundin Lisa einen Heiratsantrag zu machen. Dabei fackelt der nervöse Tollpatsch aber den Laden ab. Wie gewonnen, so zerronnen. Nun steht er auf der Straße: ohne Job und ohne Schulabschluss!

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Jetzt wäre ein Highschool-Abschluss Gold wert, denn ohne ist nirgends ein neuer Job zu bekommen. Noch dazu hat Teddy seiner Verlobten, die eine erfolgreiche Innenarchitektin ist, nie gestanden, dass er keinen Abschluss hat. Und auch jetzt wählt er wieder den – vermeintlich – bequemeren Weg. Teddy glaubt tatsächlich, dass er mit seinem Verkaufstalent auch diesmal durchkommt. An seiner alten Highschool will er auf die Schnelle den Abschluss nachholen. Doch dort ist inzwischen ein ehemaliger Mitschüler zum Direktor aufgestiegen, für den Teddy noch immer ein rotes Tuch ist.

Teddy bleibt daher nichts anderes übrig als die Abendschule zu besuchen. Natürlich heimlich. Seine Verlobte darf davon ja nichts erfahren. Gleich am ersten Abend versucht er die ebenso ambitionierte wie resolute Lehrerin Carrie (Tiffany Haddish) zu bestechen. Doch auch bei ihr beißt er mit seiner Angeberei auf Granit.

 

Flache Komödie mit gut gemeinter Botschaft

"Night School" ist eine Slapstick-Komödie mit gut gemeinter Botschaft, die ganz auf den US-Comedian Kevin Hart zugeschnitten ist. Kein Wunder: Er hat selbst am Drehbuch mitgeschrieben. Aber der hysterische Quasselstrippen-Humor von Hart, bekannt aus Komödien wie "Scary Movie" und "Central Intelligence" (2016), zündet hier einfach nicht. Teddy, der für das Genre typische sympathische Loser, kommt vor allem dümmlich und ganz und gar nicht sympathisch rüber. Daran ändert auch die später diagnostizierte Lernstörung nichts. Diese ist nicht nur von Anfang an so vorhersehbar, dass an dieser Stelle sogar eine Kennzeichnung als Spoiler übertrieben wäre. Sie wird auch noch ziemlich banalisiert. Banal und flach bleiben auch die anderen Charaktere neben der Hauptfigur. Der groteske und subversive Humor wird nur halbherzig durchgezogen, die Witze wirken oft aufgesetzt. Und auch das Zusammenraufen einer schrulligen Gruppe von Losern haben wir schon an anderer Stelle wesentlich bewegender und witziger erlebt, zum Beispiel in der TV-Serie "Community".

Am Schluss versucht Regisseur Malcolm D. Lee ("Girls Trip", "Scary Movie 5") auch noch mit der Botschaft "Es ist nie zu spät für eine zweite Chance" zu punkten. Damit beschert er der banalen Komödie aber nur ein pathetisches Finale. "Night School" ist alles andere als eine Sternstunde dieses Kinojahres.

 

Erwin Schotzger

 

 

Eine Gruppe von Unruhestiftern und Losern - darunter Kevin Hart - muss die Abendschule besuchen, um einen High School-Abschluss zu erhalten.

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