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Filmkritik

"Angriff der Lederhosenzombies": Hüttengaudi mit Splatterfaktor

Dieser Film verspricht eine alpine Mords-Gaudi mit zünftigen Splatter-Effekten zu Donauwalzerklängen, ist aber höchstens nach massivem Alkoholkonsum wirklich lustig.

12/21/2016, 07:42 AM

So viel ist inzwischen klar: aus der heimischen Bergwelt kommt nichts Gutes. Vor drei Jahren sorgte ein „Blutgletscher“ für bedrohliche Mutationen und nun hat auch noch der Zombie-Virus in den Schneehöhen um sich gegriffen. Genau dort, wo der Wintersport passiert, fängt das große Sterben an – und weil Österreich traditionsgemäß ein ganz spezielles Verhältnis zum Tod hat, soll die eigentliche Tragödie unter großer Heiterkeit vor sich gehen (zumindest auf Seiten der Zuschauer).

Zombiefunfunfun

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Dominik Hartl hatte zweifellos vor, eine alpine Mords-Gaudi mit zünftigen Splatter-Effekten zu inszenieren: tatsächlich werden die langsam à la Romero dahinschlurfenden Zombies sehr einfallsreich mit jedem nur erdenklichen Hilfsmittel zerteilt (sie scheinen ja auch butterweich zu sein) und an von innen nach außen gekehrten Eingeweiden wird ebenfalls nicht gespart. Doch nach maximal einer viertel Stunde kann man das beim besten Willen nicht mehr lustig, sondern nur noch ziemlich kindisch finden – wir haben es hier eben mit Zombiefunfunfun ohne tiefere Bedeutung zu tun. Vermutlich wäre es hilfreich, vorm Filmschauen selber eine Hüttengaudi zu absolvieren, um die vollen 80 Minuten durchzuhalten und in haltloses Gelächter auszubrechen, sobald zu Donauwalzerklängen Zombieteile durch die Luft segeln. Die beste Figur macht in diesem wehrhaften Team der Attackierten noch Margarete Tiesel, wenn sie als bodenständige Hüttenwirtin wie eine blondbezopfte Walküre mit technischen Hilfsmitteln eine Schneise in die Zombieschar mäht. (Auch nicht unwitzig ist übrigens, dass Zappas „Don’t Eat the Yellow Snow“ in einer Szene ganz neue Bedeutung gewinnt.)

Bedrohliche Spaß-Fassung

Das Werk ist gleich mit Rücksicht auf die internationale Vermarktung entstanden: erstens hat man auch Snowboard-Szenen eingebaut, um die Sportfans gleichermaßen anzusprechen, und zweitens bekommt man bei den Lederhosenzombies kaum einen deutschen Satz zu hören, weil sich die internationalen Hüttengäste meist auf Englisch unterhalten. Angeblich wird es aber für die ganz Unerschrockenen dennoch eine deutschsprachige Spaß-Fassung geben (und dort geht dann der Horror wohl erst richtig los).

5 von 10 blutrünstigen Zombie-Rehen.

franco schedl

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