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filmkritik

"Burg Schreckenstein": Altkluge Kinder im Eliteinternat

Uwe Ochsenknecht übernimmt nun das Kommando und für die Internatszöglinge geht es darum, die Burg vor dem Verkauf nach China zu retten.

12/06/2017, 06:52 AM

Wie schafft man es bloß, uns als Helden eines Jugendfilms lauter unsympathische Figuren zu präsentieren? Der alte Graf (noch immer Harald Schmidt, wenn auch nur in einem Miniaturauftritt) ist ein schrulliger Zausel und enormer Verschwender, der die Burg mitsamt dem Internat in den Ruin getrieben hat; mit seinem Neffen Kuno ( Uwe Ochsenknecht) erscheint hingegen ein großer Prolet, der das Besitztum an die Meistbietenden verschachern will; der Diener Jean ist ein fürchterlicher Schnösel voll hochnäsiger Dünkelhaftigkeit; die Leiterin des Mädcheninternats auf der Nachbarburg wirkt wie eine neurotische Schreckschraube (Sophie Rois in hemmungslosem Overacting) - und sogar ihre Katze wird verteufelt, weil man das verwöhnte Tier zum blutgierigen Monster hochstilisiert.

Ein überlebtes Konzept

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Für Stephan, Mücke, Ottokar und die anderen Schüler würde jedenfalls die Welt untergehen, falls sie nicht mehr auf der Burg bleiben dürfen. Und da drängt sich gleich die nächste Frage auf: Wie kommt es, dass ein derartig elitäres Standesbewusstsein dem jungen Kinopublikum als Ideal angeboten wird? Vermutlich wirkte dieses konservative Weltbild 1959, als Band 1 der Jugendbuchserie erschien, noch nicht ganz so unerträglich, aber heutzutage sind solche Themen hoffnungslos überholt.

Lockere Töne

Man atmet richtig auf, sobald das schwarze Schaf der Familie aufkreuzt, denn obwohl Kuno als Negativfigur erscheinen soll, sorgt er für frischen Wind in dieser muffigen Atmosphäre und es wirkt sehr erlösend, wenn er die steife Etikette durch humorvolle Fragen durcheinanderbringt. Solche Momente bietet der Film leider viel zu selten.

Ein Schatz muss her!

Stattdessen begeben sich die Jungs auf Schatzsuche, um zu verhindern, dass Burg Schreckenstein abgetragen und originalgetreu in China wiederaufgebaut wird. Daher durchstöbern sie alte Bibliotheken, weil ein früherer Burgherr angeblich ein Tagebuch hinterlassen hat, in dem er von einem wertvollen Besitztum berichtet. Dadurch geraten sie auch mit den Mädchen von Burg Rotenfels in näheren Kontakt und somit kommt der Untertitel des Films „Küssen (nicht) verboten“ zu seinem Recht. Zumindest darin unterschieden sie sich nicht von Kindern ihrer Altersstufe.

5 von 10 verrosteten Schreckschrauben

franco schedl

Als nach einem Sabotageakt der Graf im Sanatorium landet, wollendie Kinder den Verkauf der Burg an einen chinesischen Unternehmer verhindern und gehen auf Schatzsuche.

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