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filmkritik

„Daddy’s Home 2": Diese Opas lassen die Bad Moms alt aussehen

Ein emotionaler John Lithgow trifft auf einen machohaften Mel Gibson und die Rivalitäten beginnen erneut.

12/06/2017, 07:35 AM

Kaum haben sich die beiden ungleichen Väter Brad und Dusty zusammengerauft und ihre Patchwork-Familien zum Funktionieren gebracht, steht schon die nächste Belastungsprobe bevor. Nun kommt die ältere Generation ins Spiel und alles kann von vorne beginnen. Eigentlich haben wir diesen Film ja bereits vor wenigen Wochen gesehen, bloß hat er damals noch „Bad Moms 2“ geheißen. Die Struktur wurde jedenfalls vollkommen identisch beibehalten: immer erscheinen knapp vor Weihnachten die Großeltern - bloß sind es hier eben nicht Omas, sondern Opas, die für familiäre Konflikte sorgen.

Zwei gegensätzliche Opas

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Diese Großväter sind die Ebenbilder ihrer Söhne: der eine ist ein Haudrauf und Rabauke in Gestalt von Mel Gibson, der andere ein Plappermaul und Sensibelchen von der Bussi-Bussi-Fraktion (herrlich durch John Lithgow verkörpert). Selbstverständlich ergeben sich da rasch Reibungspunkte, vor allem, wenn alle für eine Woche unter demselben Dach leben. In erster Linie könnte der Macho-Opa dafür sorgen, dass die mühsam erarbeitete Toleranz zwischen den beiden ehemaligen Streithähnen wieder ins Wanken gerät und der Haussegen schief hängt. Er ist der Typ, der seinen Enkelkindern Waffen zu Weihnachten schenkt; unter der rauen Männerhaut schlummert jedoch ein liebesbedürftiges Vaterherz und seine Pulsfrequenz erhöht sich deutlich sichtbar, wenn er das dem Sohn gestehen soll. Aber auch der andere sanfte Opi verbirgt hinter seiner Leutseligkeit ein paar ernste Probleme. Während die Eltern streiten, sind die Enkel betrunken, verliebt oder knallen gleich zwei Truthähne ab.

Slapstickmomente

Trotzdem bietet „Daddy’s Home 2“ wesentliche Unterschiede zu „Bad Moms 2“: dieses männliche Gegenstück funktioniert als Komödie wirklich gut und die Slapstickeinlagen nehmen oft so irrwitzige Dimensionen an, dass man einfach nicht anders kann, als laut aufzulachen – etwa wenn eine Schneefräse und die Lichterketten der Weihnachtsdekoration aufeinandertreffen, und Will Ferrell zum hilflosen Spielball der physikalischen Kräfte wird.

Kein Weihnachtsfrieden

Noch wichtiger ist freilich, dass dieser Film jegliche scheinheilige Besinnlichkeit vermeidet, sondern sich lieber widerborstig gibt, indem er ironische Stilbrüche herbeiführt und Situationen erzeugt, die zur Weihnachtsstimmung überhaupt nicht passen wollen. Da schlüpfen die Hauptpersonen etwa in die Kostüme von Krippenfiguren und stellen auf einem öffentlichen Platz ein lebendes Bild der Heiligen Familie nach, doch schon nach wenigen Momenten droht alles in einem handfesten Streit zu eskalieren. Oder lässt sich etwas absolut Unromantischeres vorstellen, als ein Weihnachtfest, bei dem man wegen Schneesturm in einem großen Kino festsitzt? Und wie schafft man es bitte, für einen Christbaum 20.000 Dollar auszugeben? Diese Daddies bringen einfach alles fertig.

8 von 10 heimtückischen Schneebällen

franco schedl

Diesmal treten die Großväter miteinander in Wettstreit: ein emotionaler John Lithgow trifft auf einen machohaften Mel Gibson.

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