Das Tal der Hölle

Das dunkelgraueste Kapitel in der Filmografie Maurice Tourneurs sind die Jahre 1941–44, als er exklusiv für die reichsdeutsch finanzierte Continental-Films arbeitete – wie so viele der brillantesten Geister des französischen Kinos jener Zeit. Faszinierend an der Geschichte dieses Produktionshauses ist die Masse an mehr oder weniger offensichtlich subversiven Werken, die dort entstanden, zu denen auch Le Val d'enfer gehört: ein von der Sonne ausgebleichtes, ingrimmig naturalistisches Melodram, das davon erzählt, zu welch seelischen Verkrümmungen und Grausamkeiten Eindringlinge die Alteingesessenen verführen können, wenn man sie lässt. Fremde in einer fremden Welt: Diesem Motiv- und Themenkreis widmet sich auch Sohn Jacques wenige Jahre darauf in seinem Paranoia-Noir Berlin Express, situiert im alliiert okkupierten Deutschland. (O.M.)