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Filmkritik

"Deepwater Horizon" auf PULS 4: Die Bohrinsel als Todesfalle

Wer „Deepwater Horizon“ gesehen hat, erhält einen guten Eindruck davon, wie ein wahres Desaster aussieht.

04/07/2022, 10:24 AM

Im April 2010 kam es auf einer Bohrinsel vor Louisianas Küste im Golf von Mexiko zur bis dato schwersten Umweltkatastrophe in der amerikanischen Geschichte. Schuld daran trug die skrupellose Gewinnorientiertheit des britischen Ölkonzerns BP. Die Insel war ein paar Dutzend Tage im Rückstand mit ihrem Förderplan und obwohl es an allen Ecken und Enden Probleme gab (die Plattform scheint ein schwimmender Schrotthaufen zu sein), soll das Öl schnellstens wieder sprudeln – ohne Rücksicht auf Verluste.

Der verantwortliche Leiter erzwingt zwar einen Sicherheitstest, doch als dessen Ergebnisse verwirrend ausfallen, kann der anwesende Abgesandte der Konzernführung (John Malkovich) die Sache verharmlosen und den sofortigen Start der Bohrung durchsetzen.

 

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Ausbruch der Flammenhölle

Mit schrecklichen Konsequenzen: bald fliegen den Arbeitern die Teile ihrer Insel um die Ohren. Die Flammen werden fast 90 Tage lang nicht verlöschen. Es scheint geradezu unglaublich, dass in dieser von permanenten Explosionen erschütterten Feuerhölle ‚nur‘ elf Personen gestorben sind. Ihrer wird dann vor dem Abspann unter Einblendung von Fotos namentlich gedacht. Aber auch die wichtigsten Überlebenden sehen plötzlich nicht mehr wie bekannte Schauspieler aus, sondern erhalten ihre eigenen Gesichter zurück: sie melden sich persönlich zu Wort, da wir Fernsehaufnahmen aus der resultierenden Gerichtsverhandlung zu sehen bekommen.

Mark Wahlberg spielt den Cheftechniker, der um sein Leben kämpft, aber keinerlei übermenschliche Heldentaten vollbringt (was bei einem Film von diesem Kaliber gar nicht so selbstverständlich ist). Kurt Russel überzeugt als erfahrenen Projektleiter, dem ironischerweise wenige Minuten vor der Katastrophe ein Preis für seine Verdienste um den hohen Sicherheitsstandard auf der Bohrinsel verliehen wurde.

 

Der Regisseur heizt uns ein

Profitgier ist für diese Katastrophe verantwortlich gewesen. Sensationsgier kann man jedoch keinesfalls als Grund für diesen Film angeben. Hinter dem Projekt steckt vielmehr das ehrliche Verlangen, die Ereignisse so genau wie möglich zu rekonstruieren, ohne dabei etwas zu beschönigen. Wenn es nicht zynisch wäre, müsste man sagen: Regisseur Peter Berg macht alles absolut richtig, um uns in atemlose Spannung zu versetzen. Er inszeniert die tragischen Vorfälle dermaßen naturgetreu, dass uns beim Zusehen regelrecht der Schweiß ausbricht.

4 von 5 ölverkrusteten Blowout-Punkten.

"Deepwater Horizon" ist auf PULS 4 am 9. April um 20:15 zu sehen.

Auf der ertragreichen Ölbohranlage Deepwater Horizon ereignet sich 2010 eine Katastrophe und 120 Menschen sind auf der Bohrinsel eingeschlossen.

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