Filmkritiken

DER WOHL KUSCHELIGSTE KIFFER DER WELT

von

Flora König
Flora König

08/02/2012, 10:00 PM

Seth McFarlane ist vielen Menschen als Schöpfer der schamlosen und satirischen Serien „Family Guy“ und „American Dad“ ein Begriff. Er liebt es in seinen Werken popkulturelle Anspielungen unterzubringen, welche seine Fans mit hingebungsvollen Zuschauerquoten honorieren. Was erwartet man sich nun von einem Film, in dem der Hauptdarsteller ein lebendiger flauschiger Teddybär ist? Ich kann eines versprechen, mit einem niedlichen Kinderfilm haben wir es hier sicher nicht (oder gottseidank?) zu tun!

John ist einer der Nachbarsjungen, der von allen ausgegrenzt wird und so scheint jedes Weihnachtsgeschenk für ihn der Haupttreffer zu sein. Dieses Jahr ist es aber ein ganz besonderes Präsent – ein Teddybär. Teddy ist natürlich überall mit dabei und als die Freude über ihn am größten ist, wünscht sich John nichts sehnlicher, als dass sein plüschiger bester Freund zum Leben erwacht. Wie es der Zufall so will geschieht dies, und das Spektakel um den sprechenden Meister Petz nimmt seinen Lauf. Während er anfangs von den Medien in den Himmel gehoben und von einer Talkshow zur nächsten weitergereicht wird, ebbt das mediale Interesse an ihm aber bald wieder ab, und John und Ted landen wieder im normalen Alltag.

25 Jahre später finden wir John und Ted nebeneinander auf dem Sofa sitzend. Kuscheln gehört aber der Vergangenheit an; zu der erwachsenen Freundschaft passen besser Bier, eine Bong und trashige Filme aus den 80ern. Johns Freundin Lori, welche von einem geordneten Leben mit einem verantwortungsvollen Partner träumt, gibt sich mit diesem Lebensstil aber nicht zufrieden und stellt John vor die Wahl: Sie oder Ted. Von diesem Ultimatum überfordert, verrennt sich John immer tiefer in den chilligen Lebensstil und Lori wendet sich von ihm ab. Inzwischen hat Ted mit ganz anderen Problemen zu kämpfen und wird von einem radikalen Fan entführt…

Während sich die eigentliche Geschichte mehr um die Liebe zwischen John und Lori dreht, wird die Handlung immer wieder mit teils geschmacklosen, trockenen und derben Witzen gefüllt und es ergeben sich haarsträubende Situationen, in denen sich John und Ted befinden. Mark Wahlberg spielt seine Rolle perfekt, ernst und voller Elan, ansonsten wäre die Interaktion zwischen ihm und seinem felligen Freund wohl weniger glaubhaft und lustig. Schonungs- und vor allem tabulos wird man in den 106 Minuten von einer skurrilen Situation in die nächste katapultiert. Langeweile kann da keine aufkommen, doch wer an einer Fäkalhumor-Phobie leidet und vor dem Wort „Fuck“ zurückschreckt, sollte sich den Film besser nicht ansehen.

Für alle anderen bietet dieser Film gute Unterhaltung, irrwitzige Szenen, einen abgedrehten Teddybär, der im Supermarkt seine Beherrschung verliert und seine Kassierer-Kollegin äußerst pervers anbaggert, und vor allem „Flash Gordon“-Fans werden auf ihre Kosten kommen. Nerdig und schamlos ohne Kompromiss verdient sich diese Mischung aus Hollywood-Liebes-Romanze und schrägem abgefuckten Trash-Movie eine glatte 7 von 10 Teddypranken.

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