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filmkritik

"Die Einsiedler": Emotionale Kälte am Bergbauernhof

Die deutsch-österreichisch-italienische Koproduktion feierte ihre Premiere auf den Filmfestspielen in Venedig.

01/24/2018, 02:26 PM

Seit drei Jahren arbeitet Albert ( Andreas Lust) in einem südtiroler Steinbruch. Er macht seine Arbeit gut, doch mit seinen Kollegen versteht er sich immer noch nicht. Albert ist der Sohn von den Bergbauern Marianne (Ingrid Burkhard) und Rudl (Peter Mitterrutzner), Beide leben abgeschieden von der Gesellschaft und kümmern sich hoch im Gebirge um ihren Hof. Sie wollen nicht, dass ihr Sohn sich die einsame Arbeit antut und wünschen sich, dass der Hof mit ihnen zu Grunde geht. Als Rudl tödlich verunglückt, verheimlicht Marianne seinen Tod vor Albert und begräbt ihn an einem Hügel. Albert ist fest entschlossen, seiner Mutter am Hof beizustehen.

Generationenkonflikt

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Die Einsiedler“ ist der Debutfilm vom Südtiroler Regisseur Ronny Trocker, der bereits mit seinem Kurzfilm „Estate“ für internationales Aufsehen sorgte. Das Drama rund um eine Bergbauernfamilie konzentriert sich auf karge Landschaften und innerfamiliäre Kommunikationslosigkeit. Der Generationenkonflikt spiegelt sich sowohl in den Liebesbeziehungen als auch in den Arbeitswelten wieder. Albert, der im hochmodernen Bergwerk ein kleiner Teil eines Produktionszyklus ist, weiß weder wofür, noch für wen er Gestein abbaut. Seine Eltern hingegen leben von den selbst erwirtschafteten Lebensmitteln und sind nicht auf die Menschen im Tal angewiesen.

Schöne Bilder

Leider verliert sich Trocker mit seinen Bildern in der wunderschönen südtiroler Landschaft. Die spannenden Konflikte und die emotional aufgeladenen Figuren werden durch die Schönheit der Bilder eingeengt, weshalb sie ihr dramatisches Potential nur begrenzt entfalten können. Die unaufgeregte Erzählweise wird in jeder Hinsicht beibehalten und bringt eine subtile Spannung mit sich, die sich durch die gesamte Erzählung durchzieht.

Dilemma

Auch wenn das Drama mit der Visualisierung der Kommunikationslosigkeit teilweise über die Stränge schlägt, schafft es Trocker dennoch, anhand einer Familie eine berührende Geschichte über eine sich verändernde Welt zu erzählen. Die Ruhe in der Inszenierung ist nicht beliebig, wie in vielen anderen zeitgenössischen Arthaus-Filmen, es ist eine präzise Aneinanderreihung von den Gefühlen der Figuren in ihrem moralischen Dilemma.

Die Einsiedler“ ist nicht nur etwas für Cinephile. Eine Kombination aus spannenden Konflikten und eindrucksvollen Bildern macht dieses Drama zu einem beeindruckenden Kinoerlebnis.

8 von 10 Kreuzen

Özgür Anil

Als Albert, der sein Leben lang nur auf dem Berghof seiner Eltern gewohnt hat, einen Job im Marmorsteinbruch bekommt, bedeutet das für ihn notwendige Veränderungen, auf die sich der menschenscheue Mann nur schwer einstellen kann.

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