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filmkritik

"Die kleine Hexe": Zauberkunst gegen das Böse-Sein

Otfried Preußlers berühmtes Kinderbuch über eine Hexe, die nicht böse sein möchte, findet hier eine vergnügliche und äußerst farbenfrohe Umsetzung in einen Realfilm.

01/30/2018, 12:36 PM

Wenn ihr ein Regenzauber misslingt, fallen schon mal Suppenlöffel vom Himmel oder es regnet Wäscheklammern. Das kann durchaus vorkommen, denn unsere Titelheldin ist schließlich noch jung.

Auf dem Blocksberg

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Mit 127 Jahren ist die kleine Hexe zumindest noch nicht erwachsen genug, um sich am ausgelassenen Treiben ihrer Kolleginnen in der Walpurgisnacht beteiligen zu dürfen. Das stört sie aber gar nicht – sie tut’s natürlich trotzdem, obwohl ihr Ratgeber, der sprechender Rabe Abraxas, nachdrücklich davor gewarnt hat. Prompt wird sie auf dem Blocksberg dann erwischt und zu einer schweren Strafe verdonnert, was schon damit beginnt, dass sie ein kiloschweres Zauberbuch nach Hause schleppen muss, aus dem sie bis zur nächsten Walpurgisnacht alle 7892 Hexensprüche auswendig lernen soll.

Zaubern für Kinder

Doch auch nun verliert sie nicht ihre gute Laune und findet ausreichend Gelegenheit, gegen Hexenregeln zu verstoßen, die besagen, dass man an Freitagen auf keinen Fall zaubern darf und vor Menschen schon gar nicht. Unbesorgt darum, schließt sie Freundschaft mit zwei Kindern und hilft einem anderen Jungen mit ihren magischen Kräften, dessen Vater von seiner Kegelsucht zu kurieren. Dabei wird sie durch ihrer Intimfeindin, der Wetterhexe Rumpelpumpel, immer misstrauisch belauert.

Rebellion gegen die Mithexen

Als es darum geht, sich die vielen Zaubersprüche einzuprägen, mag die kleine Hexe zwar eine erstaunliche Gedächtnisleistung vollbringen, darüber hinaus ist sie aber reichlich weltfremd. Sie braucht ein volles Jahr, um herauszufinden, dass eine gute Hexe eigentlich eine böse ist und soll nun von den Mithexen gezwungen werden, sich entsprechend fies zu verhalten. Aber wenn es sein muss, nimmt sie es mit allen Blocksberghexen im Alleingang auf.

Perfekter Hexen-Look

Kaum zu glauben, dass Otfried Preußlers Kinderbuchklassiker bis heute noch keine Realverfilmung erlebt hatte. Diesem Mangel wurde nun durch Michael Scherer auf eine Weise abgeholfen, die Kinderaugen bestimmt zum Leuchten bringt. In der Hauptrolle sorgt Karoline Herfurth mit farbenfroher Kleidung und extraspitzer Nase für mitreißend gute Laune. Sie wohnt wie eine zweite Pippi Langstrumpf in einer echten Villa Kunterbunt und vollführt tollkühne Ritte auf dem Besen. Als ihre Gegenspielerin wurde Suzanne von Borsody durch die Maskenbildner erstklassig verunstaltet, denn der Hexen-Look bietet außer Warzen sogar eine blaue Zunge.

Bedenkliche Lösung

Solche Gute-Nacht-Geschichte hat also Otfried Preußler seinen Kindern erzählt, um ihnen die Angst vor Hexen zu nehmen. Als Erwachsene bekommen wir aber aus andere Gründen Angst. Dass sich als Lösung aller Probleme eine große Bücherverbrennung anbietet, erscheint nämlich ziemlich bedenklich (noch dazu bei einem Werk, das erstmals 1957 - also gerade 12 Jahre nach Ende der Naziherrschaft - veröffentlicht wurde).

7 von 10 missglückten Regenzaubern

franco schedl

Weil die kleine Hexe zu jung ist, darf sie nicht an der Walpurgisnacht teilnehmen. Als sie es im Geheimen dennoch tut, hat sier die Konsequenzen zu tragen.

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