Filmkritiken

EINE LANGERSEHNTE REISE

von

Flora König
Flora König

12/17/2012, 11:00 PM

Was war der Tumult groß, als die erste Nachricht von der Verfilmung des „Hobbit“ durchsickerte. Viele stellten sich die Frage (oder hofften): „Wird Peter Jackson wieder die Regie übernehmen?!“ Anfängliche Pläne, Guillermo del Toro als Regisseur einzusetzen, scheiterten, nachdem dieser wegen der langwierigen Finanzprobleme des Produktionsstudios MGM entnervt das Handtuch warf. So wurde wieder Peter Jackson als Mittelerde-Meister gerufen und viele Fans schwebten auf Wolke 7.

Fangen wir mit der Umsetzung des Buches an. Im Prinzip hält sich Peter Jackson sehr eng an die Vorlage, nur hie und da werden Szenen leicht abgeändert oder ergänzt, um die Kontinuität des Films zu erhalten bzw. Thorin, dem Hauptcharakter der Zwerge, einen „ebenbürtigen“ Gegner vorzusetzen.

Als Bilbo Beutlin, der kleine Held der Hobbit-Geschichte, von 13 Zwergen und Zauberer Gandalf in seinem Zuhause überrascht wird, gerät das Leben des gesetzten und absolut nicht abenteuerfreudigen Halblings ganz schön durcheinander. Da sitzen nun schmatzende, rülpsende und unheimlich laute Geschöpfe an seinem Tisch und mampfen ihm doch glatt die Speisekammer leer.

Ja und genau DAFÜR liebe ich Peter Jackson: er schafft es mit wirklicher hingebungsvoller Detailtreue den Zauber aus Mittelerde ins Kino herüberzuretten. Für die einen mag diese Szene vielleicht zu lang, kindisch und übertrieben ausgefallen sein (besonders für alle jene, die das Buch nicht gelesen haben), doch ich konnte hier keine unnötigen Längen feststellen – ebenso wenig im Rest des Filmes. Im Gegenteil, die Zeit flog nur so dahin und es war viel zu schnell vorbei. Für Leute, die gerne alles auskosten und dem rasend-schnellen 08/15 Action-Movies nichts abgewinnen können, somit genau das Richtige. Wobei es keinesfalls langweilig oder langsam zugeht. Viele Actionszenen beeindrucken mit den fantastischen Landschafts-Kulissen Neuseelands und wer schon einmal selbst dort gewesen ist, weiß, dass es in diesem Land wirklich so aussieht. Auch epische Schlachten gibt es in ausreichender Menge, und die blitzenden Schwerter und Äxte kommen uns durch die 3D-Technik besonders gefährlich nahe.

Die neue 48 HFR 3D-Technik überzeugt vollkommen. Man muss sich zwar die ersten Minuten über an die unglaubliche Schärfe gewöhnen, doch danach kann man sich an den detailreichen, klaren Bildern gar nicht sattsehen; und die lästigen verschwommenen Bilder bei schnellen Lauf- oder Kampfszenen gehören der Geschichte an.

Meiner Meinung nach war der Einsatz von Azog, dem fiesen weißen Orkhäuptling aus dem Nebelgebirge, mehr als unnötig. Nebst seiner ausgebauten und nicht buchgetreuen Rolle, kann auch die CGI, genau wie beim Trollkönig in den unterirdischen Orkhöhlen, hier nicht punkten. Die beiden animierten Fieslinge wirken recht billig und unausgereift, auch wenn das nicht der aufwändigen Computerarbeit entspricht. Ansonsten habe ich wirklich nichts an der CGI auszusetzen.

Neben dem erneut sehr atmosphärischem Soundtrack von Howard Shore, der uns mit seiner Musik mit altbekannten Mittelerde-Themen verzaubert, wurden die uns noch unbekannten Filmcharaktere mit wirklich passenden Schauspielern besetzt. Martin Freeman als Bilbo Beutlin IST Bilbo Beutlin - authentischer kann man den Hobbit nicht mimen.

Alles in allem eine fantastische Umsetzung des neuseeländischen Regisseurs, die auf meiner Skala 9 ½ Blätter Alter Tobi verdient.

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