Filmkritiken

EINE SCHLACHTPLATTE ZUM ABSCHIED VOM TOLKIEN-LAND

von

Alexandra Seibel
Alexandra Seibel

12/09/2014, 11:00 PM

Dreizehn Jahre und 1031 Filmminuten hat Peter Jackson in Tolkien-Land verbracht: Nun geht es ins Finale. Mit "Der Hobbit – Die Schlacht der Fünf Heere" liefert der neuseeländische Oscarpreisträger den letzten Teil der "Hobbit"-Trilogie – dem Prequel zu seiner "Herr der Ringe"-Serie, die er 2001 begann. Mit einem Produktionsbudget von mindestens 561 Millionen Dollar gilt die "Hobbit"-Trilogie als teuerste Produktion aller Zeiten.

Vergleichsweise kurz nimmt sich die Laufzeit von 144 Minuten aus (Teil 2 dauert 161 Minuten)und handelt exakt von dem, was der Titel ankündigt: Der Schlacht der Fünf Heere.

Als hätte er einfach nur auf die Stopptaste gedrückt, fängt Jackson genau dort an, wo der letzte Teil endete: Mit dem tödlichen Flug des Drachen Smaug Richtung Seestadt. In den ersten 15 Spielminuten entfesselt Smaug eine fulminante Feuersbrunst, mit der er die Stadt komplett verwüstet. Erst ein Pfeil des umsichtigen Bard ( Luke Evans) setzt dem tollen Treiben ein Ende. Im englischen Original darf Benedict Cumberbatch, die Stimme von Smaug, nochmals zu einem Shakespeare würdigen Monolog ansetzen, ehe das Schuppentier seinen Geist aufgibt.

Ab dann verlagert sich die Handlung Richtung Erebor, wo Zwergenkönig Thorin (Richard Armitage) in seinem unterirdischen Reich dem Goldwahn verfallen ist. Kein einziges Geldstück will er heraus rücken, obwohl er es den nach Erebor geflüchteten Menschen versprochen hat. Der Zwist verdichtet sich, als ein riesiges Elbenheer auftaucht. Und dann fehlt nur noch die Armee der scheußlichen Orks.

Es folgt eine Schlachtplatte Wagnerianischen Ausmaßes (natürlich in 3D), mit ausgeklügelter CGI-Technik und 48 Bildern pro Sekunde. Jackson changiert eindrucksvoll zwischen emotional aufgeladenen Nahkämpfen in Großaufnahmen und furiosen Weiten. Von Spitzhut Gandalf (Ian McKellen) bis zum unglücklich verliebten Legolas (Orlando Bloom) beteiligen sich alle am nicht enden wollenden Kampfgetümmel – und natürlich auch der nette Hobbit, Bilbo Beutlin (Martin Freeman). Doch insgesamt hat er, obwohl Titelheld, nur wenig zu tun.

Überhaupt lässt sich Jackson kaum von spielerisch-witzigen Einfällen ablenken. Keine Sonne geht über der in dunkle Winterfarben getauchten Landschaft von Mittelerde auf. Mit heiligem Ernst choreografiert Peter Jackson das düstere Finale jener Filme, mit denen er in die Filmgeschichte eingehen wird. Kampfesmüde bleibt man zurück.

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