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Filmkritik

"Ad Astra - Zu den Sternen": Brad Pitt surft durch den Weltraum

Brad Pitt bricht als wagemutiger Astronaut in unser äußeres Sonnensystem auf. Für uns wird der Trip zu einem visuellen Erlebnis der Sonderklasse.

von

Franco Schedl
Franco Schedl

09/18/2019, 08:39 AM

Dort draußen stimmt etwas nicht; da sollten wir mal nachschauen. Bloß dumm, dass es sich beim „Draußen“ um den Planeten Neptun handelt und das „Nachschauen“ somit eine sündteure Anreise von mehreren Monaten erforderlich macht. Der Aufwand lohnt sich allerdings, denn unsere Erde wird in naher Zukunft von immer häufiger auftretenden elektromagnetischen Stürmen heimgesucht, die großes Chaos hervorrufen.

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Auf der Suche nach dem Vater

Bei der Aufklärung dieses beunruhigenden Phänomens spielt Astronaut und Raumfahrt-Ingenieur Major Roy McBride (Brad Pitt) eine Schlüsselrolle. Sein Vater (Tommy Lee Jones) ist vor drei Jahrzehnten auf der Suche nach außerirdischem Leben ins All gestartet und etwas später, als er sich gerade in Neptunnähe befand, brach jeglicher Kontakt zu ihm und seiner Crew ab. Hat der verschollene Papa womöglich in der Zwischenzeit etwas angestellt, wodurch die Stabilität unseres Sonnensystems in Gefahr gerät? Um das herauszufinden, wird sein Sohn auf eine Mission geschickt, die ihn zunächst auf den Mond und danach zum Mars führt, wo für ihn eigentlich Endstation sein sollte, nachdem er eine Botschaft an den Vater abgeschickt hat. Doch so leicht lässt sich der einzelgängerische Astronaut nicht aufhalten und sitzt schließlich allein in einer Rakete Richtung Neptun. Diese Expedition an den Rand unseres Sonnensystems und die Konfrontation mit dem verehrten und gefürchteten Vater wird für ihn zugleich eine Entdeckungsreise in sein eigenes Inneres.

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Betreten von Neuland

In den letzten Jahren haben uns herausragender Filme wie „Gravity“ oder „Interstellar“ die Raumfahrt immer überzeugender nähergebracht und man konnte sich 2018 in „First Man“ so fühlen, als hätte man selber an Stelle von Neil Armstrong die erste menschliche Fußspur auf dem Mondboden hinterlassen. Obwohl man eine Steigerung kaum noch für möglich gehalten hätte, treibt James Gray diesen Realismus in „Ad Astra“ noch weiter voran und wir bekommen Bilder geboten, wie man sie bisher noch nie gesehen hat. Zum Beispiel eine motorisierte Verfolgungsjagd von Mondkrater zu Mondkrater, Schusswechsel im luftleeren Raum, das Leben auf einer Mond- und Marsbasis, die Rettungsaktion für ein im All gestrandete Raumschiff mit einer völlig unerwarteten Wendung, das Surfen mit einem behelfsmäßigen Schutzschild durch einen Gürtel aus Gesteinsbrocken um Neptun und gleich zu Beginn ein Absturz aus dem Orbit. Verstärkt wird die Wirkung noch durch einen hypnotischen Soundtrack. Zugleich erhalten wir auch eine mögliche Antwort auf eine sehr philosophische Frage: was sollen wir tun, falls es dort draußen keinerlei andere Lebensformen gibt und wir Menschen tatsächlich völlig einsam im Universum sind?

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Große Vorbilder

Sobald man über diesen Film nachdenkt, stellen sich große Namen ein. Regisseur Gray hat sich eindeutig durch Terrence Malicks Werke inspirieren lassen, was man an der Erzählstruktur erkennt: Brad Pitts sonore Stimme lässt uns immer wieder an den Gedankengängen der Hauptfigur teilhaben und Erinnerungsbilder flackern auf. Die penible Inszenierung in ihrem Detailreichtum erinnert hingegen wiederum an Denis Villeneuve. Dann gibt es noch eine geradezu surreal anmutende Szene, in der Affen seine Rolle spielen: sie wirkt, als hätte sich Gray mit Kubrick kurzgeschlossen; und tatsächlich ist es gut möglich, dass dieser Film in naher Zukunft in einem Atemzug mit „2001“ genannt werden könnte.

5 von 5 astralen Gesteinsbrocken

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