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Filmkritik

"Amore al Dente": Ein fast gewöhnlicher Sommer

Weil sie zu gleich sind, zieht ein Paar den Ärger ihrer ungleichen Familien auf sich.

von Oezguer Anil

07/14/2020, 12:09 PM

Die Arbeiterfamilie Petegana verbringt ihren Urlaub heuer bei den Schönen und Reichen. Sie mieten sich im Domizil der bürgerlichen Castelvecchios ein und merken schon bei der Ankunft, dass hier etwas faul ist. Der exzentrische Tony Castelvecchio (Fabrizio Bentivoglio) schließt alle herzlich in die Arme und scheut sich nicht vor Körperkontakt, wohingegen sich der zurückhaltende Fischer Carlo Petegana (Alessandro Gassman) sichtlich unwohl fühlt. Es gibt große Neuigkeiten, die den beiden Familien mitgeteilt werden sollen: Carlo und Tony wollen heiraten!

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Der Feind meines Feindes

Das homosexuelle Paar stößt vor allem bei seinen Kindern auf Widerstand. Die Armen und Reichen scheinen endlich ein gemeinsames Feindbild gefunden zu haben, gegen das sie sich verbünden können. Während die Enkelkinder relativ unbeeindruckt vom Geständnis ihrer Großväter einfach nur ihren Sommer genießen, legen sich der aufbrausende Sandro (Filippo Scicchitano) und die rachsüchtige Carolina (Jasmine Trinca) ihre Pläne zurecht, wie sie die in drei Wochen stattfindende Hochzeit zum Platzen bringen können. Schnell werden die unterschiedlichen Lebensweisen von Tony und Carlo zu Konflikten aufgebauscht, die zur Bewährungsprobe für ihre Beziehung werden.

Klassenkonflikte

Amore al Dente“ ist eine klassische Feel Good Komödie, die vor allem in Zeiten von beschränkten Reisemöglichkeiten Lust auf Urlaub macht. Hier treffen zwei Familien aufeinander, die im gewöhnlichen Alltag kaum in Berührung kommen würden. Im Zentrum stehen zwar die Furore, die durch die homosexuelle Ehe ausgelöst werden, aber befeuert wird das Ganze durch die unterschiedlichen Weltanschauungen der beiden Familien. Leider wird diese spannende Reibungsfläche nicht ausreichend genutzt, sondern beschränkt sich auf redundante Pointen, die schon beim ersten Mal höchstens für einen Schmunzler sorgen.

Klischees

Spätestens nach 15 Minuten ist die Magie von Sonne, Meer und dem schicken Designer-Haus verfolgen und der Blick wird frei für eine Ansammlung an Klischees, die mal mehr mal weniger erträglich sind. Die Reichen sind arrogant und unsolidarisch, während die Armen intolerant und aggressiv sind - Eigenschaften, die die ohnehin schon seichte Handlung noch vorhersehbarer machen. Der Tiefpunkt und gleichzeitig unfreiwillig komischste Moment in den hundert Minuten ist ein plötzlicher Regenschauer, der genau dann ausbricht, als die Figuren ihr Innerstes nach außen kehren und praktischerweise nach nur wenigen Sekunden wieder endet. Diese Famile scheint sogar die Götter verwirrt zu haben.

Wohlfühlkino

Auch wenn die Handlung und Umsetzung nicht besonders originell sind, kann man sich in die zahlreichen Musikmontagen fallen lassen und die ausgelassene Atmosphäre genießen. Ein sorgenfreier Film, der einem Italien wieder abseits von Virus und Lockdown näher bringt.

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