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Filmkritik

„Ein königlicher Tausch“: Ein Kind wird zur Königin

Um ihre Macht zu sichern griffen die europäischen Königshäuser im 18. Jahrhundert zu ungewöhnlichen Maßnahmen.

von Oezguer Anil

02/27/2019, 10:19 AM

Frankreich 1721. Um den Frieden mit Spanien zu besiegeln, fädelt Philipp von Orleans (Lambert Wilson) einen Prinzessinnentausch ein. Der elfjährige französische König Ludwig der XV (Igor van Dessel) soll die erst vierjährige Maria Anna Victoria (Juliane Lepoureau) heiraten. Im Gegenzug soll die zwölfjährige Tochter Philipps den spanischen Thronfolger zum Gemahl nehmen. Aus politischer Sicht ist der königliche Tausch ein genialer Schachzug, doch Liebe lässt sich nicht planen.

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Anfangs ist man durch die vielen Figuren und deren Ähnlichkeit miteinander etwas verwirrt, deshalb braucht es eine Viertelstunde, bis man sich in den verschiedenen Königshäusern zurecht findet. Erst nachdem man die jugendlichen Könige und Prinzessinnen ihren jeweiligen Königshäusern zuordnen kann, erkennt man die Absurdität hinter dem Vorhaben des Philipp von Orleans. Das Historiendrama basiert auf dem Roman von Chantal Thomas, die auf der Grundlage von wahren Ereignissen ein treffendes Sittenbild des Adels im 18. Jahrhundert zeichnet.

Versailleskopie

Wie es sich für einen historischen Film gehört, überzeugt „Ein königlicher Tausch“ vor allem durch ein aufwendiges Szenenbild und detaillierte Kostüme. Gedreht wurde im belgischen Schloss Beloeil, dessen Einrichtung eine Kopie von Versailles ist, und im Egmont Palast, der das belgische Außenministerium beherbergt.

Zu jung, um wahr zu sein

Neben einer spannenden Handlung vermittelt Marc Dugains Romanverfilmung auch historisches Wissen über die Zustände am französischen Hof. Dabei ist die Inszenierung noch weitaus konsumierbarer als die Wirklichkeit, denn die vierjährige Maria Anna Victoria wird von der neunjährigen Juliane Lepoureau und die zwölfjährige Louise Elisabeth von der neunzehnjährigen Anamaria Vartolomei gespielt. Darstellerinnen die den tatsächlichen Altern der Figuren entsprochen hätten, wären aus produktionstechnischer Sicht einfach ungeeignet gewesen.

Prinzessin am Steckenpferd

Der Kinderdarstellerin Lepoureau macht das Prinzessinnen Dasein sichtlich Spaß. Stets mit einem Lächeln im Gesicht, tritt sie in die Welt der Erwachsenen und hält ihnen den Spiegel vor. "Ein königlicher Tausch" ist vielleicht nicht der unterhaltsemste Film im Kinoprogramm, aber dafür bietet er einen Einblick in eine Gesellschaft und deren Probleme, die man sonst nur aus Geschichtsbüchern kennt.

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