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Filmkritik

"Little Joe": Glücklich sein um jeden Preis

Nach den ersten Vorführungen auf der Viennale kommt der meist erwartete österreichische Film des Jahres in unsere Kinos.

von Oezguer Anil

10/29/2019, 11:47 AM

Die alleinerziehende Mutter Alice (Emily Beecham) und ihre Arbeitskollegen stehen kurz vor einem wissenschaftlichen Durchbruch. Mit dem Duft ihrer genetisch veränderten Pflanze „Little Joe“ wollen sie die Welt zu einem glücklicheren Ort machen. Obwohl einige Wissenschaftler nach dem Kontakt mit der Pflanze sich plötzlich zu verändern beginnen, glaubt Alice noch immer an die wohltuende Kraft ihrer Kreation. Als jedoch auch ihr pubertierender Sohn Joe anfängt.sich seltsam zu verhalten, machen sich erste Zweifel bei der zielstrebigen Wissenschaftlerin breit.

Ambivalent

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Eine Pflanze, die einen glücklich macht, wenn man sich intensiv um sie kümmert, bildet hier den Rahmen für einen spannenden Diskurs über Eltern-Kind-Beziehungen, die Kehrseiten von technischen Innovationen und die Schwierigkeiten menschlicher Kommunikation. Das Science Fiction-Drama vereint große Themen mit einer spielerischen Leichtigkeit, die nie in Banalität kippt, sondern stets auf die Partizipation des Publikums abzielt. Durch geschickte Auslassungen bewegt sich die Geschichte auf einem schmalen Grat zwischen Realität und Fantasie, weshalb hier unterschiedlichste Interpretationen der Handlung nicht nur möglich, sondern erwünscht sind.

Aushängeschild

Little Joe“ ist das englischsprachige Debüt von Jessica Hausner. Die österreichische Regisseurin ist schon seit ihren Kurzfilmen ein Stammgast bei den Filmfestspielen von Cannes, aber schaffte es nun erstmals einen Platz im Wettbewerb zu ergattern. Emily Beecham wurde für ihre undurchschaubare Mimik mit dem Preis für die beste weibliche Hauptrolle geehrt und sorgte damit für die erste Auszeichnung eines österreichischen Films in Cannes seit dem fulminanten Welterfolg von Michael HanekesAmour“ im Jahr 2012.

Altbewährt

Hausner ist ihrem Team an kreativen Köpfen wieder treu geblieben und zaubert mit der Hilfe von Kameramann Martin Gschlacht, Kostümbildnerin Tanja Hausner und Szenenbildnerin Katharina Wöpperman diesmal eine surrealistische Welt auf die Leinwand, die sich einer genauen zeitlichen Einordnung entzieht. Das Spiel mit Dunkelheit und knalligen Farben kreiert einen spannenden Kontrast zur ruhigen Bildsprache.

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