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Filmkritik

"Manhattan Queen": Jennifer Lopez als Business-Cinderella

In ihrem Kino-Comeback durchbricht J.Lo die gläserne Karrieredecke mit einem Fake-Profil.

von

Erwin Schotzger
Erwin Schotzger

01/14/2019, 12:00 PM

Jennifer Lopez meldet sich im Kino zurück. "Jenny from the Block", das Mädchen von nebenan, wird heuer 50. Für ihr Kino-Comeback hat sich J.Lo mit "Manhattan Queen" eine herzige Cinderella-Komödie ausgesucht, die immer wieder hart an der Grenze zwischen Kitsch und Dramedy entlangschlittert.

Maya, Anfang 40, bodenständig, in einer glücklichen Beziehung mit dem jüngeren Trey (Milo Ventimiglia) lebend, arbeitet seit 15 Jahren in einer Supermarktfiliale in Queens. Dort hat sie sich zur stellvertretenden Filialleiterin hochgearbeitet. Doch ihre Bewerbung für die Filialleitung scheitert, noch dazu an ihrem Geburtstag, obwohl sie ein hervorragendes Konzept, langjährige Erfahrung und größtes Engagement vorweisen kann. Aber Maya hat nie einen höheren Schulabschluss gemacht. Auf der Karriereleiter kommt sie daher nicht weiter nach oben.

Der "Happy Birthday" ist damit abgesagt. Auch die Überraschungsparty, die Trey und ihre beste Freundin und Arbeitskollegin Joan (Leah Remini) für sie organisiert haben, kann den Tag nicht mehr retten. Frustriert wünscht sich Maya beim Ausblasen der Geburtstagskerzen eine Welt, in der "street smart" genauso viel zählt wie "book smart", also dass langjährige Erfahrung in der Praxis ebenso viel wert ist wie ein akademischer Abschluss.

 

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Mit Fake-Profil zum Karriere-Durchbruch

Dieser Wunsch geht nicht in Erfüllung. Im Gegenteil: Ohne ihr Wissen verpasst Dilly (Dalton Harrod), der Sohn von Joan, seiner Patentante Maya ein neues digitales Leben auf Facebook und in anderen Social-Media-Netzwerken. Plötzlich hat sie in Harvard studiert, einen Abschluss auf der renommierten Business School Wharton gemacht und sogar den Kilimandscharo bestiegen. Und tatsächlich: Mit dem neuen Fake-Profil bekommt Maya die Einladung zu einem Bewerbungsgespräch als Produktmanagerin bei einem großen Kosmetikkonzern. Als sie auch im persönlichen Gespräch mit dem Konzernchef überzeugt, startet Maya durch in ein neues Leben.

Ihre Lügen verstricken Maya im neuen Job bald in heikle Situationen und das Publikum in mehr oder weniger lustige Comedy-Einlagen. Im Konzern gerät Maya in Konkurrenz zur viel jüngeren Zoe (Vanessa Hudgens), der Tochter des Konzernchefs, und ins Visier des selbstverliebten Aufsteigers Ron (Freddie Stroma).

"Manhattan Queen" ist ein kurzweiliger Kino-Spaß für alle, die von der ständig im Raum stehenden Frage "Wann rückt sie endlich mit der Wahrheit raus?" nicht schon nach kurzer Zeit genervt sind. Eine Prise Familiendrama ab der Mitte des Films bringt mehr Ernsthaftigkeit in die Business-Cinderella-Story, die ansonsten den gängigen Mustern einer Verwechslungskomödie folgt. So vermeidet Regisseur Peter Segal ("50 erste Dates", "Die Wutprobe") das völlige Abdriften in den Kitsch und liefert eine herzige Hollywood-Komödie ab. Ob ihm das dank seiner langjährigen Erfahrung oder aufgrund eines College-Diploms gelingt, ist schwer zu sagen.

 

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