TV-Serien-Review: FOREVER auf Amazon Prime Video

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Serien-Review

Forever: Langeweile mit überraschenden Wendungen

Die seltsame Amazon-Serie setzt auf gekonnt eingesetzte Cliffhanger und spielt mit den Erwartungen der Zuseher.

von

Erwin Schotzger
Erwin Schotzger

09/25/2018, 01:45 PM

Langweiliger Alltagstrott eines gelangweilten Ehepaares, das verzweifelt versucht, nicht langweilig zu sein. Mit dieser verkürzten Zusammenfassung der neuen Amazon-Originalserie "Forever" dürfte wohl klar, sein, welches Thema im Mittelpunkt der achtteiligen Serie steht: Langeweile. Alltagstrott. Monotonie. Oder um genau zu sein: der Versuch, dagegen anzukämpfen. Das klingt nicht sonderlich spannend. Aber "Forever" hält dann doch einige Überraschungen bereit – auch wenn diese seltsame Komödie wohl nicht jedermanns Sache ist.

 

Monotonie im Serienformat

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Die ersten 10 Minuten der Pilotfolge sind eine wortlose Szenen-Abfolge im Stil einer Dia-Show, die zeigt wie June und Oscar Hoffmann zusammengekommen und geheiratet haben. Mit ähnlichen Stilmitteln wird immer wieder die Monotonie des Ehealltages des Pärchens überdeutlich spürbar gemacht. Fred Armisen ("Portlandia") spielt den Langweiler Oscar mit einer Penetranz, dass einem die Füße während des Schauens einschlafen. Maya Rudolph ("Brautalarm") verleiht der auch nicht gerade aufregenden June einen Hauch von verzweifelter Neugier nach Veränderung, die ein wenig Mitleid beim Zuseher erzeugt. Die beiden Schauspieler sind als Komödianten-Duo aus der US-Comedyshow "Saturday Night Live" bekannt.

 

Überraschende Wendungen und perfekte Cliffhanger

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Immer wieder taucht die drängende Frage im Hinterkopf auf, warum man sich diese Monotonie im Serienformat antut. Und dann – gerade wenn man entschlossen hat, die nächste Folge wohl nicht mehr zu schauen – kommt der überraschende Cliffhanger. Und man schaut doch noch eine weitere Episode. Was folgt ist wieder – ja richtig – gähnende Langeweile. Gefolgt von einer überraschenden Wendung am Schluss der Episode.

Mit diesem fiesen Trick, den (wie böse Zungen behaupten) bereits die Erfolgsserie "The Walking Dead" perfektioniert hat, entwickelt "Forever" tatsächlich ein gewisses Binge-Watching-Potenzial. Dass die acht Folgen der Miniserie nur jeweils 30 Minuten dauern, ist dabei sicherlich kein Nachteil. Aber vor allem spielt die Serie mit den Erwartungen der Zuseher. Langeweile dient hier als Stilmittel. Und sobald der geübte Serien-Junkie zu wissen glaubt, wie "Forever" tickt, schlägt die Serie einen unerwarteten Haken.

Aber dennoch: Nach dem Finale – es ist wieder ein Cliffhanger in die zweite Staffel – bleibt der fahle Nachgeschmack, dass Langweile, auch wenn sie noch so gut inszeniert ist, letztendlich doch langweilig bleibt. Und damit Zeitverschwendung.

 

Offizieller Serien-Trailer: FOREVER

 

Erwin Schotzger

 

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