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Filmkritik

"Intrigo – Tod eines Autors": Literatur mit tödlichen Folgen

Ein Übersetzer wird in ein verwirrendes und gefährliches Spiel hineingezogen, bei dem Literatur und Realität vermischt sind.

von

Franco Schedl
Franco Schedl

10/23/2018, 06:38 AM

Schweden ist nicht nur für seine Möbelhäuser und Brote berühmt, sondern kann auch ein paar international erfolgreiche Krimiautoren aufweisen – einer von ihnen ist Håkan Nesser. Diese Verfilmung eines seiner Werke bildet den Auftakt einer Trilogie, angeblich zusammengehalten durch die Figur des Autors Henderson, der von Ben Kingsley gespielt wird.

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Besuch bei einem Menschenfeind

Der Exzentriker Henderson hat den Ruf eines Menschenfeindes und lebt tatsächlich allein auf einer abgeschiedenen griechischen Insel. Hie und da empfängt er jedoch Gäste, wie zum Beispiel den Deutschen David Moerk, der sich bei dem alten Mann einen schriftstellerischen Rat einholen möchte. Aus diesem Grund liest er ihm Auszüge aus seinem unveröffentlichten Roman vor. Darin geht es um ein Ehepaar in der Krise: der gemeinsame Urlaub in den Bergen findet ein sehr unharmonisches Ende.

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Ein Roman mit Geheimbotschaft

Hinter dieser Geschichte steckt jedoch wesentlich mehr, als es auf den ersten Blick scheint und allmählich offenbart sich, wie sehr Fiktion und Wahrheit miteinander verquickt sind. Auch dem letzten Roman eines auf geheimnisvolle Weise verschwundenen Autors kommt eine wichtige Bedeutung zu, da Moerk eigentlich hauptberuflich Übersetzer ist und das Werk verdeutschen soll. Das Typoskript enthält auffällig hervorgehobene Wörter, hinter denen sich eine Botschaft verbergen könnte – und tatsächlich macht Moerk schließlich eine brisante Entdeckung.

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Untreue Ehefrauen

Allmählich bekommen wir ein Gespür dafür, auf welche Weise die verschiedenen Handlungsstränge miteinander zusammenhängen, aber die meisten Zuschauer werden durch die Schlusswendung dann vermutlich doch ziemlich überrascht sein. Als Hautthemen lassen sich Schuld und Sühne benennen:  in den Schicksalen zweier Männer, deren Ehefrauen untreu sind, treten geradezu spiegelbildliche Entsprechungen auf, wobei der eine von ihnen eher passiv bleibt, während der andere eine regelrechte Intrige spinnt und nichts dem Zufall überlässt.

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Offene Antworten

Das Inselgespräch zwischen den beiden Autoren wird zur Rahmenhandlung: dadurch erhalten Benno Fürmann und Ben Kingsley die Gelegenheit, als prägnante Charaktere ein Zweipersonenstück zu spielen, das immer wieder durch lange Rückblenden unterbrochen wird. Als Håkan Nessers geschickteste Entscheidung hat zu gelten, dass hier nicht alles eine Erklärung findet, denn ein paar wichtige Antworten werden uns auch vorenthalten. Nach den Ereignissen dieses ersten Teils kann man jedenfalls gespannt sein, wie es mit der Trilogie weitergehen wird. Angeblich spielt Fürmanns Figur keine Rolle mehr, obwohl eigentlich alles darauf hindeutet, dass da noch einiges zu erzählen wäre.

4 von 5 offenen Gashähnen

franco schedl

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