Zwei alte Bekannte in Bedrängnis
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© /Lucasfilm 2015

Filmkritiken

"Star Wars VII": Wiedersehensfreude auf Raten

J.J. Abrams beschert uns ein effektvolles Sequel zur "Star Wars"-Saga und kombiniert geschickt Altbewährtes mit Neuem.

von

Franco Schedl
Franco Schedl

12/16/2015, 09:12 AM

Zum Glück bin ich kein eingefleischter " Star Wars"-Fan, da sich sonst meine Kritik womöglich auf einen vielzeiligen Jubel- oder Jammerschrei beschränken würde. Mehr als unartikulierte Äußerungen sind aber derzeit auch kaum möglich, da jede noch so kleine Information über den Inhalt als grober Spoiler aufgefasst werden könnte, und der Filmverleih alle Presseleute nachdrücklich ersucht hat, keine Spiel(film)verderber zu sein. Man müsste mit einer Review also warten, bis 99,9% des Publikums den Film bereits gesehen haben – und wenn man den sensationellen Vorverkaufs-Zahlen Glauben schenken darf, wird dieser Fall ungefähr einen Tag nach Filmstart eingetreten sein. Lesen Sie diese Kriegsberichterstattung daher bitte nicht vor dem 18.12.!

1983 hat die dunkle Seite der Macht durch den Tod des Imperators und Darth Vaders Ende eine empfindliche Niederlage erlitten, doch unter J.J. Abrams Regie rappelt sie sich wieder auf und beweist, dass man dem Bösen immer eine zweite Chance geben sollte. Das Imperium wurde durch eine Organisation namens „Erste Ordnung“ abgelöst und der neue Oberschurke heißt Kylo Ren: er hat eine Obsession für Darth Vader entwickelt - das sieht man bereits seinem Outfit an. Allerdings wirkt er im Auftreten eher wie ein etwas lächerlicher Abklatsch des berühmten Helmträgers. In anderer Hinsicht ist er dem großen Vorbild aber sehr ähnlich, denn seine Figur bietet Anlass zu einem neuerlichen Vater-Sohn-Konflikt, was zu einer dramatischen Entwicklung führt. Auf Seiten der Guten steht die Weltraumschrottsammlerin Ray vom Wüstenplanet Jakku, eine junge Frau, in der mehr steckt, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Im Kampf mit der dunkeln Seite helfen ihr dann noch ein desertierter Sturmtruppler und ein Pilot des Wiederstands. Außerdem spielt ein Laserschwert mit prominenten Vorbesitzern eine wichtige Rolle.

Bei J.J. Abrams ist die Star Wars-Saga in guten Händen: er weiß, wie man Fans begeistert und auch Neulinge gewinnt, indem er einen eindrucksvollen Mix aus Altbewährtem und Neuen liefert. Anklänge an vertraute Szenen finden sich genügend (um nicht zu sagen: fast zu viele); sei es, dass wir an ähnliche Schauplätze versetzt werden oder bestimmte Handlungsmuster wieder aufgenommen werden. Es gibt z.B. eine Art neuen Todesstern (und auch die Zerstörungspläne der Rebellen haben sich in den dazwischenliegenden drei Jahrzehnten nicht viel verändert). Luftgefechte und Laserschwertduelle werden zum Glück nicht inflationär eingesetzt, sondern wohldosiert. Auch die Wiedersehensfreude mit vielen vertrauten Gesichtern beschert Abrams uns auf Raten, da etliche Figuren geschickt über die 135 Filmminuten verteilt in Erscheinung treten.

Im Vergleich dazu erscheinen die nachgereichten (und vornummerierten) Episoden I-III als verzichtbare Fleißaufgaben, während Episode VII dem Geist des Originals so nahe wie möglich kommt. Bei einigen Szenen wird ein allgemeiner Aufschrei durchs Publikum gehen – ob vor Freude oder Entsetzen verrate ich aber nicht. 9 von 10 machtvoll Erwachten.

franco schedl

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