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filmkritik

"Jean Ziegler- Der Optimismus des Willens"- Neugieriger Globalisierungskritker

Der Dokumentarfilm feierte seine Weltpremiere auf den Filmfestspielen in Locarno und stellt die Frage nach Sein und Schein in der Politik.

06/01/2017, 12:23 PM

In "Der Optimismus des Willens“ begleitet Filmemacher Nicolas Wadimoff seinen ehemaligen Professor Jean Ziegler in seinem Alltag. Von München bis Kuba hält der Globalisierungskritiker seine Reden und wird weltweit für seinen Kampf gegen die Mächtigen gefeiert. Durch die Vertrautheit zwischen Wadimoff und Ziegler tritt man in eine Welt, in die man sonst schwer Einblick bekommt.

Der Mensch dahinter

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In „Der Optimismus des Willens“ bekommt man erstmals einen Blick ins Privatleben von Jean Ziegler geboten. Wie bereitet er sich auf seine Reden vor? Was kann man wirklich verändern? Mit einer „kritischen Empathie“ porträtiert Wadimoff die Beziehungen seines ehemaligen Professors in Kuba und lässt auch Raum für Gegenstimmen. Ziegelers Lob auf die Revolution in Kuba wirkt beinahe grotesk, wenn man das Leben der Einwohner präsentiert bekommt. Jean Zieglers Arbeit besteht zu einem großen Teil aus Selbstinszenierung, und genau die weiß der Filmemacher für seine Geschichte zu nutzen.

Ehrlicher Blick

Die spannendsten Momente des Films bilden die Konferenzen der UN. Geschickt positioniert sich Wadimoff zwischen den Politikern und entlarvt meisterhaft das Kalkül hinter deren Entscheidungen. Ziegler kennt sich in diesem Umfeld aus und geht taktische Kompromisse ein, um seine Ziele durchzusetzen. Einer der ehrlichsten Blicke auf die weltpolitische Bühne. Dazu braucht der Regisseur keine Thriller-Elemente, sondern filmt lediglich während und zwischen den Konferenzen die Verantwortungsträger.

Der Optimismus des Willens“ ist ein glaubhaft globalisierungskritischer Film, der sich nicht mit leichten Antworten zufrieden gibt und sich neugierig auf die Suche nach Antworten begibt. Ein sehr empfehlenswerter Film, der keinem politischen Spektrum zuzuordnen ist.

Özgür Anil

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