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Filmkritik

"Johnny English - Man lebt nur dreimal": Der letzte Slapstick-Ritter

Zum dritten Mall muss Rowan Atkinson als Agenten-Tollpatsch die Welt retten. Sympathischer Old-School-Klamauk.

von

Franco Schedl
Franco Schedl

10/16/2018, 11:31 AM

Rowan Atkinson lässt sich immer viel Zeit zwischen seinen Einsätzen als Englands ungeschicktester Geheimagent. Zwischen den einzelnen Missionen liegen jeweils mindestens sieben Jahre Pause. Johnny English ist also deutlich weniger beansprucht als James Bond, aber seine Erfolgsrate beträgt ebenfalls 100%. Auf die Lizenz zum Töten kann er hingegen verzichten: er richtet bloß erheblichen Sachschaden an, doch niemand muss durch seine Hand sterben und das macht ihn doch gleich noch sympathischer. Eine Gemeinsamkeit zwischen den beiden Spionen besteht darin, dass ihre Geschichten immer gleich aufgebaut sind. English wird zum Beispiel erst benötigt, sobald alle fähigen Agenten nicht mehr verfügbar sind; nachdem er für genügend unliebsame Zwischenfälle gesorgt hat, kann er zwar den wahren Schuldigen benennen, doch niemand will ihm glauben und er ist den Job wieder los; er macht aber trotzdem weiter und wendet in einem großen Finale alles zum Guten.

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Mr. English-Bean

Johnny English arbeitet inzwischen als Volkschullehrer und bringt seinen Schülern ganz besondere Fähigkeiten bei, wie den Umgang mit Waffen oder die Kunst sich zu tarnen. Dann wird er reaktiviert und legt gemeinsam mit einem Partner ( Ben Miller) los, die Welt erneut zu retten, denn ein Hacker sorgt durch großangelegte Cyberattacken für Aufregung. Dieser Agent erinnert aber auch an jemand anderen und daher gibt es zwischendurch immer wieder typische Mr. Bean-Einlagen: so bringt er in einem französischen Nobellokal als falscher Kellner die Gäste zur Verzweiflung und fackelt den Laden zuletzt noch ab; ein irrtümlich als Schlaftablette eingenommenes Aufputschmittel lässt ihn zum unermüdlichen Disco-King werden, der John Travolta noch etwas beibringen könnte,  und bei einem Ausflug in die Virtual Reality verursacht er in der echten Welt ziemliches Chaos.

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Frauen an English' Seite

Weibliche Unterstützung erhält Atkinson diesmal durch Olga Kurylenko: sie spielt - wenig überraschend - eine russische Agentin und macht nach anfänglichen Mordversuchen sogar gemeinsame Sache mit dem Tollpatsch. Eine weitere berühmte Frau begegnet uns in Gestalt Emma Thompsons: als Prime Minister lässt sie sich durch einen reichen Schönling manipulieren. Könnte man Englands Premierministerin tatsächlich so leicht hinters Licht führen, wäre es um die Sicherheit des Empires schlecht bestellt. Aber zum Glück gibt es ja Johnny English.

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Ein Agent der alten Schule

Die Welt der Computer und Smartphones ist nicht Johnnys Sache. Er versteht sich als Agent der alten Schule und kann das gar nicht oft genug betonen. Wichtige Telefonate führt er lieber über den Münzfernsprecher und steigt in einen schicken alten Aston Martin, der bestimmt über keinen Bordcomputer verfügt. Und daher ist auch der Humor, den dieser Film an den Tag legt, von recht altmodischer Natur. Aber seien wir froh, dass es noch Menschen gibt, die so etwas zustande bringen.  Einmal mehr bewährt sich Rowan Atkinson also mit hoher Gag-Dichte als einer der letzten Slapstick-Ritter der Filmwelt und um das noch zu unterstreichen, schlüpft er zum Finale sogar tatsächlich in eine Ritterrüstung, damit der Welt ein Internet-Kollaps erspart bleibt.

3 1/2 von 5 lockeren Schrauben

franco schedl

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