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Filmkritik

"Kater": Beziehungskrise im Zeichen des Haustieres

Händl Klaus inszeniert ein intensives Beziehungsdrama zwischen zwei Männern, das auf der Berlinale mit dem ‚Teddy Award‘, einem der weltweit wichtigsten queeren Filmpreise, ausgezeichnet wurde.

11/09/2016, 11:57 AM

Es kann so einfach sein: mit einer Katze in Großaufnahme hat man leichtes Spiel, zu den Herzen der Zuschauer vorzudringen. Wesentlich schwerer haben es da schon die beiden Hauptdarsteller in „Kater“, denn ihre Rollen erfordern Mut zu großen Gefühlen und verlangen totale körperlich-seelische Entblößung.

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Philipp Hochmair und Lukas Turtur spielen das Liebespaar Andreas und Stefan: die beiden arbeiten gemeinsam in einem Orchester (gefilmt wurde mit dem ORF Radio-Symphonieorchester Wien, dessen Musikerinnen und Musiker auch über schauspielerisches Talent verfügen) und haben sich in einem idyllisch gelegenen Wiener Einfamilienhaus ein wahres Paradies geschaffen, wo sie gärtnern, kochen, Freunde bewirten, Musik sowohl hören, als auch machen bzw. unterrichten, den Tigerkater Moses verwöhnen und intensiven Sex haben. Gerade bei den Sexszenen kennen Tutur und Hochmair übrigens keine Berührungsängste, sondern kommen so lustvoll-unverkrampft zur Sache, dass dem Werk bei der Berlinale der ‚Teddy Award‘, einer der weltweit wichtigsten queeren Filmpreise, zuerkannt wurde.

Unerwarteter Gewaltausbruch

Im ersten Drittel des Films lassen uns die beiden Verliebten an ihrem Glück teilhaben, doch dann folgt nach einem unvorhersehbaren Gewaltausbruch, der keine rationale Erklärung zu haben scheint, ein Abstieg in die emotionale Hölle, weil ab sofort Verletztheit, Misstrauen, Wut und Verunsicherung den Umgangston zwischen den Männern bestimmen. Erst allmählich ist eine zaghafte Wiederannäherung möglich, die mit einem schmerzhaften Opfer erkauft werden muss.

Händl Klaus inszeniert sein intensives Beziehungsdrama mit großer Einfühlungskraft und hatte das besondere Glück, in Gerald Kerkletz einen Kameramann zu finden, dessen Bilder eine unglaublich intime Atmosphäre erzeugen und uns ganz nahe ans Geschehen heranführen.

„Kater“ macht vor allem eines deutlich: Mögen uns Tiere auch noch so unergründlich erscheinen – wir selber sind uns oft die viel fremderen Wesen.

8 von 10 bösen (Kratz)Bäumen

franco schedl

GHIER GEHT ES ZUM KINOPROGRAMM>>

Ein unerwarteter Gewaltausbruch, unter dem ein Tier zu leiden hat, stellt die Liebesbeziehung zwischen zwei Männern auf eine harte emotionale Probe.

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