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filmkritik

"Maudie": Biopic im Märchenhaus

Aisling Walsh verfilmte die Lebensgeschichte der kanadischen Volkskünstlerin Maude Lewis.

10/26/2017, 05:23 PM

Neu-Schottland in den 30er Jahren. Die unter juveniler Athritis leidende Maudie(Sally Hawkins) ist Anfang 30 und wohnt immer noch bei ihrer Tante. Als sie erfährt, dass ihr Bruder, der sie seit Jahren nicht mehr besucht, das Elternhaus verkaufen will, lehnt sich Maudie gegen ihre Familie auf. Sie beschließt trotz ihrer Krankheit als Putzfrau bei Everett Lewis(Ethan Hawk), einem einsamen Fischhändler, zu arbeiten. Nach einigen Tagen zieht sie bei ihrer Tante aus um mit Everett zusammen in seiner kleinen Hütte zu wohnen. Neben ihrer Arbeit als Haushälterin fängt sie an, Postkarten zu malen, die schon bald mehr Geld einbringen als Everetts Fische.

Biopic

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Maudie“ erzählt die Lebensgeschichte der 1903 in Kanada geborenen Volkskünstlerin Maude Lewis. Das Drama konzentriert sich auf ihren durch den Erfolg hervorgerufenen Lebenswandel. Wir lernen Maudie als eine schüchterne Frau mit wenig Selbstwertgefühl kennen und begleiten sie bis zur Spitze ihres Erfolgs als Malerin. Regisseurin Aisling Walsh schafft es dabei, eine nicht unbedingt herzliche aber dennoch berührende Liebesgeschichte zwischen Maude und Everett zu erzählen.

Sally Hawkins

Getragen wird das Drama von der großartigen Sally Hawkins und dem ebenso fantastischen Ethan Hawk. Hawkins schafft es nicht nur, die körperliche Beeinträchtigung der Figur glaubhaft darzustellen, sondern deckt auch eine beachtliche Bandbreite an Emotionen in ihrem Spiel ab. Ethan Hawk besticht vor allem mit seinem kanadischen Akzent und ist in seiner Rolle kaum wieder zu erkennen.

Vorhersehbar

Leider kann „Maudie“ jedoch nie wirklich überraschen. Die Geschichte ist vorhersehbar und schwingt sich von einem Streitgespräch zum nächsten. Emotional funktioniert das Drama vor allem durch die zahlreichen musikalisch unterlegten Sequenzen mit denen Aisling versucht, ihr Publikum per Knopfdruck dazu zu bringen, sich für ihre Figuren zu interessieren.

Zuckersüß

Die Geschichte beschränkt sich großteils auf eine kleine Hütte, in der Maude und Everett gemeinsam wohnen. Die emotionale Entwicklung der Figuren wird mit der sich verändernden Hütte visualisiert. Das Ausstattungsdepartment dürfte dabei mehr Wert auf die Erzählung als auf die tatsächlichen Lebensumstände der Charaktere gelegt haben. Die bis ins kleinste Detail ausgeschmückte Hütte wirkt mehr wie ein Märchenhaus, als wie ein tatsächlicher Lebensraum.

Maudie“ ist ein berührendes Drama, das kaum jemanden im Kinosaal enttäuschen wird, aber ebenso schnell wieder in Vergessenheit gerät.

6 von 10 bunt bemalten Postkarten

Özgür Anil

Eine Frau aus Nova Scotia, die unter Arthritis leidet, arbeitet als Haushälterin, während sie zugleich ihr künstlerisches Talent schult und bald den Durchbruch schafft.

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