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filmkritik

"Midnight Sun": Isolierte Teenie-Liebe

Der neue Film von Schwarzeneggers Sohn erfüllt alle Klischees eines Teenie-Films.

03/21/2018, 02:04 PM

Auf Grund ihrer unheilbaren Krankheit Xeroderma pigmentosum darf die siebzehnjährige Katie Price (Bella Thorne) nicht ans Tageslicht. Jeder Kontakt mit Sonnenstrahlen kann ihre Lebenserwartung erheblich verkürzen, deshalb beobachtet sie die Welt durch ihr mit Spezialfenstern ausgestattetes Kinderzimmer. Ihre Leidenschaft ist die Musik, nachts geht sie auf den Bahnhof und spielt selbstgeschriebene Songs auf ihrer Gitarre. Als sie eines Tages von ihrem heimlichen Schwarm Charlie (Patrick Schwarzenegger) angesprochen wird, flüchtet sie. Langsam entsteht zwischen den Beiden eine Liebesbeziehung, doch Katie fürchtet von Charlie verstoßen zu werden, wenn sie ihm von ihrer Krankheit erzählt.

Kein Film über Krankheit

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In „Midnight Sun“ wird eine extrem seltene, tödliche Krankheit als Metapher für soziale Isolation und Einsamkeit herangezogen. Von Xeroderma pigmentosum betroffene Patienten sterben meistens im ersten Lebensjahrzehnt und haben Ausschläge an Gesicht und Körper. Wie angebracht dieser dramaturgische Einfall ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. So viel sei gesagt: das Liebesdrama ist eine fiktionale Geschichte und keine medizinisch akkurate Darstellung einer Krankheit.

Abziehbilder

Das Teenie-Drama spielt mit den gängigen Klischees des Genres und schafft es kaum Spannung oder Emotionen aufzubauen. Da gibt es das hübsche schüchterne Mädchen, das von ihrer hippen Freundin zu ihrem Glück gezwungen werden muss und den schönen Jungen mit harter Schale und weichem Kern – alles schon zigmal gesehen. Wäre nicht der Sohn des zu Zeit berühmtesten Österreichers in einer der Hauptrollen zu sehen, hätte es „Midnight Sun“ vermutlich auf keine Kinoleinwand geschafft.

Neue Zeiten

Patrick Schwarzeneggers schauspielerisches Talent wird im Liebesdrama nicht wirklich auf die Probe gestellt. Ihm die seichten Dialoge vorzuwerfen, wäre unfair. Seine Performance gerät jedoch, genauso wie die belanglose Handlung, schon nach Verlassen des Kinosaals in Vergessenheit. Das Kino der 80er und 90er Jahre machte seinen Vater zum Weltstar, doch die Zeiten haben sich geändert. An den kommerziellen Erfolg der damaligen Action-Filme kommen heutzutage nur Superhelden-Filme ran. Schade für die Schwarzeneggers.

Wer glaubt, dass Patrick Schwarzenegger in die Schuhe des Terminators steigt, der irrt. Der Jungschauspieler bleibt vor allem durch seine liebevolle Ausstrahlung und nicht durch Muskelberge im Gedächtnis. Trotz kurzen Glanzmomenten bleibt "Midnight Sun" jedoch nur ein schlechter Teenie-Film.

3 von 10 Sonnenuntergängen

Özgür Anil

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